interessantes zu SZ600/0,75

kampfruderer
Hi Leute,

ein Beutel o.g Dioden bfindet sich in meiner z.T. zugelaufenen Bauelemente"sammlung".
Als jemand, der sich in Elelktronikbaugruppen- und Halbleiterfertigung auskennt, war meine Überlegung dazu:
"Niemand produziert Z-Dioden, nur um sie dann für Betrieb in Durchlaßrichtung bei unterirdischem Temperaturkoeffizient und differenziellem Widerstand zu betreiben. Das war bestimmt der Ausschuß, der derart gestempelt wurde."

Und es war der Ausschuß: Die Dioden hatten entweder 20 ..22V Z-Spannung bei 10mA oder um die 5V.
Also durchaus brauchbare Werte. Möglicherweise stimmen deren dynamische Parameter aber nicht 100% mit den garantierten Werten überein, aber das interessiert ja nicht immer.

Wer also solche Dioden rumliegen hat, kann sie auch "artgerecht" benutzen.

Gruß
Christian
paulotto
das sind keine "Ausschußtypen". Die sind schon hinsichtlich ihrer Daten speziell hergestellt worden und dienen bevorzugt zur Temperaturkompensation meist in Verbindung mit anderen BE.

Gruß,

Klaus
rest49
Hallo Christian,

das sind Zehner - Dioden, was ist an denen ungewöhnlich, die waren zu meiner Lehrzeit ganz aktuell und davon habe ich noch reichlich mit unterschiedlichen Z - Spannungen. Ich glaube zu denen habe ich auch noch Datenblätter.

Gruß Reiner
Steffen
Hallo Christian,

SZ 600 sind normal, aber Z-Spannung 0,75 V? Ich dachte auch immer, die SZ 600 geht ab 5,1 V los, ist aber ein Irrtum. Es gab die SZ 600/0,75 und dann als nächsten Wert die 5,1 bis zur 24. Die 0,75 war wohl zu Temperaturkompensatioszwecken gedacht, hat auch nur 3,5W.

Steffen
kampfruderer
Hallo Klaus,

das glaube ich nicht ganz - warum haben die dann Durchbruchspannungen entweder genau am unteren bzw. oberen Ende der angebotenen Werte?
Aber Temperaturkompensation klingt logisch ....

@Reiner: ich weiß schon, was eine Z-Diode ist. Das Kleingedruckte im Datenblatt ist der entscheidende Hinweis zu genau diesem Typen "Bei Betrieb in Durchlaßrichtung" Das macht man normalerweise mit einer Z-Diode nicht ... dafür gibts auch normale Dioden.

Gruß
Christian
paulotto
die 0,75-er sind im eigentlichen Sinne keine Zener-Dioden. Das sind Dioden, die in Durchlaßrichtung betrieben werden. Deshalb auch der andere Tk gegenüber den normalen Z-Dioden. Durch speziellen Herstellungsprozeß ist aber die Steilheit im Durchlaßbereich besonders hoch, sodaß sie mit 0,75V Spannungsabfall wie eine Z-Diode wirken. Und mit dem anderen Tk auch deshalb in Verbindung mit anderen Z-Dioden gut zur TK-Kompensation geeignet. Nochwas zu den Z-Dioden: nur bei den Z-Spannungen unter 5V ist es der Zenereffekt, über 6V wirkt der Avalanche-Effekt. Im Bereich 5V-6V wirken beide Effekte mit dem Ergebnis eines TK von nahezu 0. Zener selbst hatte mal vorgeschlagen, Dioden unter 5V als Zener-Dioden zu benennen und die anderen nur als Z-Dioden...
Die Referenzelemente SZ23 mit ~8,4V haben so eine Kombination drin.

Gruß,

Klaus
HolgerHa
...auch BE-Strecken vieler Si-Transistoren wirken als Z-/Zener-Dioden mit ca. 6V Durchbruchspannung - natürlich in Sperrichtung...

Hab ich früher gern mit billigen SS2xx-Basteltypen gemacht.
Halbleiter sind einfach hochinteressant und für viele Überraschungen gut die nicht immer im Lehrbuch stehen!

Gruß
HH
kampfruderer
Hallo Hartmut,

das mit den BE-Strecken in Sperrichtung hast nicht nur du gemacht, sondern auch die Russen:
Im russischen Weltempfänger "Salut 001" ist das serienmäßig drin, um dem Regelverstärker im Transverter für die Abstimmspannung eine Referenz zu geben.
Kann also nicht soooo schlecht sein Augenzwinkern

Gruß
Christian

"Eckaaaaaart, die Russen sind daaaaa!"