Tesla VM 2102 Baugleich Lenco M 300?

Miracord
Hallo allerseits!

Ich bin gerade dabei einen HMK - SD 200 herzurichten. Das Teslasystem bereitet mir einige Unklarheiten.
Als Ersatzsystem für das am SD 200 verbaute Tesla 2103 wird gerne das Ortofon OM(B) 5, oder das Nagaoaka JT-411 empfohlen. Die 1,3 mN Auflagekraft des Teslasystems sind für Ortofon etwas zu gering, meiner Meinung nach. Die Auflagekraft am SD 200 liesse sich schon ewas höher einstellen. Nur trifft das leider nicht auf Skatingkompensationsfeder zu. Die ist steht fest für 1,3 mN. Auch ist die Stärke der nötigen Kompensation vom Nadelschliff abhängig. Hat die Nadel des VM 2103 einen sphärischen oder einen elliptischen Schliff? Das müßte man auch bei einem Ersatzsystem beachten. Das Ortofon OM(B) 5 gibt es in beiden Varianten.
Wo liegen die Unterschiede zwischen dem VM 2102 und dem VM 2103? Das Tesla VM 2102 soll mit dem Lenco M-300 baugleich sein. Stimmt das und gibt es zu dem VM 2103 auch Baugleichheiten? Sind die Nadeleinschübe des VM 2102/03 unter einander austauschbar?
Für das VM 2102 habe ich den preislich akzeptablen Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar gefunden. Mit Cleorec habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht passt die Nadel auch im VM 2103. Das würde mir das lästige Einstellen des Überhänges ersparen, zumal mir die Tonarmlänge und die Kröpfung des Headshells am SD 200-Tonarm nicht bekannt sind.
Was meint ihr dazu?

Grüße aus Berlin, Jörg cool
janosch
Hallo Jörg,

zu deinen sehr speziellen Fragen den SD-200 betreffend kann ich leider keine detaillierten Antworten geben, weil ich diesen Plattenspieler nicht kenne.

Aber zum Thema Plattenspieler (bzw. Tonarme) und passende Systeme allgemein verweise ich auf Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. (Ich hoffe, das ist gestattet.) Es gibt noch viele weitere. Einfach mal googeln.

Wichtig sind folgende Daten:
• effektive Tonarmmasse (mit Headshell, sofern nicht mit dem Tonarm fest verbunden)
• Systemgewicht (plus Gewicht der Befestigungsschrauben, Abstandsplättchen usw.)
• Nadelnachgiebigkeit des Tonabnehmers (Compliance)

Mit der dort herunterzuladenden Excel-Formel kann man errechnen, ob die Resonanzfrequenz der Tonarm/System-Kombination im empfohlenen Bereich von ca. 9 bis 12 Hz (es gibt unterschiedliche Angaben) liegt.

Das muss man aber nicht allzu eng sehen. Ich habe auch schon gute Hörerfahrungen mit Kombinationen gehabt, die außerhalb des empfohlenen Bereichs liegen.

Für Plattenspieler, für die das Ortofon OM(B=Bulk) 5 oder 10 empfohlen wird, lautet meine Empfehlung im Einstiegsbereich: Audio-Technica AT95E. Ist gut und günstiger (kostet neu ca. 30€). Das obere Ende der Fahnenstange in diesem Bereich dürfte beim Denon DL-160 (High-Output-MC) für ca. 150€ liegen, aber ich weiß nicht, ob letzteres mit dem eingebauten Phonoentzerrer deines Plattenspielers funktioniert. Alle genannten Systeme haben Halbzoll-Befestigung.

Cleorec kenne ich nicht. Nachbaunadeln haben aber sehr unterschiedliche Qualitäten (oft keine dem Original entsprechenden – auf jeden Fall solche nicht, die deutlich billiger sind als das Original).

Sphärische und elliptische Schliffe unterscheiden in der Abtastfähigkeit.
Ursprünglich gab es ausschließlich sphärische (=runde bzw. halbkugelförmige) Nadelspitzen, und viele Hörer schwören darauf. Nadeln mit elliptischen Schliffen stehen steiler auf den Flanken der Plattenrille und können daher besser feinsten Rillenschnitten folgen (so sie denn auf der Platte vorhanden sind). Das resultiert grundsätzlich in besserer Wiedergabe höherer Frequenzen, hat aber den Nachteil schnellerer Abnutzung (der Nadel – nicht!, wie oft behauptet, der Schallplatte). Ist also Geschmackssache.

Meine Erfahrung ist: Gute elliptische Nadeln mit nacktem Diamanten (="nude elliptical") und nicht zu scharfem Schliff (wie Shibata oder van den Hul) unterdrücken die typischen Störgeräusche viel gehörter Schallplatten besser und geben höhere Frequenzen besser wieder.

Hoffentlich habe ich jetzt nicht mehr Verwirrung gestiftet als Hilfe gegeben...

Gruß Jan

P.S.: Ach, übrigens: Netter Avatar! Der kleine Muck?
Miracord
Hallo Jan!

Eines vorweg, es sind nicht 1,3, sondern 13 mN rotes Gesicht .
In deinem Link geht es um Tonarmresonanzen. Dafür bräuchte man auch noch die effektive Masse des Tonarmes. Die ist für den HMK - SD 200 nicht zu ermitteln.
Mir geht es um den Überhang. Bei Drehtonarmen ist an zwei Punkten auf der Platte der Spurwinkelfehler gleich null. Das ist abhängig von der Tonarmlänge, der Kröpfung und dem Abstand zwischen Teller- und Tonarmmittelpunkt. Ich weiß nichts über die Tonarmgeometrie des SD 200. Leider ist die Nadel an dem SD 200 völlig verbogen. Sonst könnte man überprüfen, ob sich die Nulldurchläufe der Nadel mit denen der üblichen Überhangschablonen (Audio, IEC) deckt. Der SD 200 hat zwar die Standardhalbzollbefestigung. Leider ist die Einstellmöglichkeit bei einen TA-Gewicht von ca. fünf Gramm auf 13 bis 20 mN begrenzt. Die meisten Systeme die ich so kenne, bringen deutlich mehr auf die Waage. Die Kompensation der Skatingkräfte ist fest für eine Auflagekraft von 13 mN eingestellt, für welchen Nadelschliff auch immer. Das grenzt das AT95 schon mal aus.

Gruß, Jörg cool
HCW
Zitat:
Die Kompensation der Skatingkräfte ist fest für eine Auflagekraft von 13 mN eingestellt, für welchen Nadelschliff auch immer. Das grenzt das AT95 schon mal aus.


Moin,

Das steht zwar so in der BA, stimmt aber nicht. Das Antiskating kann vorsichtig mit einem passenden Schraubendreher durch eines der beiden Einstellöcher im Deckelblech (das andere ist der Aufsetz- (oder abschalt-?, vergessen..)-Punkt) eingestellt werden (so ein Rastexcenter mit Polystyrol-Kreuzschlitz, nicht vermurksen..), und der SD200-Arm harmoniert vglw. perfekt mit dem AT95. Einstellung dann einfach per Spiegellineal, wenn ich nicht irre, stimmt der Überhang sogar einfach in Stellung Nadel senkrecht unter Headshellvorderkante. Die VMs saßen auch immer ziemlich krumm und buckelig da drinnen.
Nur eine wissenschaftliche Erörterung halte ich anhand dieser Klapperkiste für leicht übertrieben. Das wird auch nichts, allein schon wegen des Biegegelenks im Tonarm. Eigentlich sind ja alle Ziphonaarme außer dem Granat nur ein Behelf...

Gruß, Christian
Miracord
Hallo Christian,

ich habe ein AT-95 und ein Ortofon OM-5 da und werde beide mal testen.
Den Tonarm mit seiner Einpunktlagerung finde ich noch nicht einmal so schlimm. Den ungewuchteten Teller aus magnetischen Stahlblech finde ich viel schlimmer. Der passt überhaupt nicht zu dem recht guten Motor. Die Automatik mit dem separaten Motor finde ich ganz gut.

Gruß, Jörg cool
HCW
Ich habe früher relativ viele Geräte mit dem OMB-10 nachgerüstet, das war lange eine echte Preis-Leistungsempfehlung, und superleicht . Ich meine mich aber zu entsinnen, daß das ziemlich hoch baut. Und der SD-Arm ist ja nichtmal höhenverstellbar.
Schau Dir, wenn Du den SD gebraucht gekauft hast, die Biegefeder bei abgeschraubtem Gewicht aber mal an. wenn die verknickt ist, kann man sie recht gut ausbauen und wieder glätten.
Der Teller ist wirklich nicht dem Motor angemessen, das fand ich auch von Anfang an. Das Aluviech beim SP3930 ist aber noch klappriger...

Gruß und viel Erfolg,
Christian, mit 1988 selbst gekauftem SD200 smile