minimaxx
Hallo Freunde,
ich habe mir eine Plattenspieler/Verstärker Kombi geleistet, welche ich vorher noch nie gesehen habe.
Der Plattenspieler ist ein Ziphona Perfekt 015, Verstärker unbekannt. Ein Typenschild oder Hersteller ist nirgends zu finden, war augenscheinlich auch nie dran.
Der Zustand ist wie neu, der Plexiglasdeckel hat nicht einen Kratzer.
Irgendwie erinnert mich das Gerät an den Belcanto 2000.
Vielleicht hat jemand nähere Informationen.
Gruß
Peter
Grützi
Das ist ein sehr hübscher Eigenbau.
minimaxx
Vergiß es, das ist nie und nimmer ein Eigenbau. Das Bedienteil z.B. ist dem Gerät angepaßt und die Abdeckung ist an der Vorderkante abgerundet. Bei Interesse kann ich noch ein paar Detailfotos einstellen.
Gruß
Peter
snzgl
Kann es möglicherweise eine Exportversion sein? Erinnert mich von der Gehäuseform her ein wenig an ein Tonbandgerät von Neckermann "Studio 7244", gerade der Plexiglasdeckel mit dem Holzrahmen.
senx
Hallo Peter,
gib uns bitte noch ein paar Fotos mehr.
Bedienteil separat frontal von oben
Buchsenleiste hinten
Verzinkung vorn li/re
Scharniere
Bodenplatte
Grübel, grübel
Wolfgang
Steffen
Hallo Peter,
das Grundgerät scheint ein Belcanto 1010 zu sein, allerdings geht dessen Haube nur über die Zarge und nicht wie bei der Sinfonie über die gesamte Breite.
Ich vermute, hier hat jemand aus mehreren Geräten eins zusammengebaut (z.B. weil ihm das Belcanto-Laufwerk mit KS 23 zu primitiv war?) oder es ist wirklich ein Mustergerät.
Wobei, das Laufwerk ist aus Zittau, der Rest sieht nach Kurt Ehrlich, Pirna (ab 1972 VEB Phonomat Pirna) aus, das würde als Mustergerät nicht zusammenpassen, sondern eher für Eigen-Umbau sprechen.
Steffen
minimaxx
Hallo,
bitteschön, hier kann man ein paar Detailfotos sehen:
Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar
Gruß
Peter
Steffen
Hallo Peter,
die Bilder bestätigen meine Meinung noch. Noch genauer kann ich etwas sagen, wenn Du mal die Bodenplatte abschraubst und ein Detailbild von innen machst, vor allem Verstärker.
Die Haube ist typisch Pirna, allerdings nicht die Scharniere und nicht die Verzapfung der Gehäuseteile an den Ecken.
Steffen
snzgl
MS16? Wenn ich das richtig erkannt habe. War meines Wissens nach eigentlich nicht so üblich bei derartigen Geräten. Höchstens beim Granat 516, dem, der mit dem HSV-Verstärker zu einer Einheit verbaut wurde. Kann sein, daß beim Sinfonie auch ein magnetisches System verwendet wurde, weis ich aber nicht genau.
Goofi
Perfekt 015 deutet schwer auf MS15 (den Vorgänger des MS16) hin.
Ein Blick ins "Bezahlforum" bestätigt meinen Verdacht:
| Zitat: |
| Einbau-Chassis für die "Perfekt-Reihe" x-15 und in Geräten anderer Firmen. Magnet. Stereo-Abtastsystem MS 15D mit Diamantnadel und Vorverstärker. 16/33/45/78 U/min. - Modell 006 mit Kristall-Abtastsystem, sonst gleich. |
senx
Hallo Peter,
danke für die Fotos.
Einige Anmerkungen:
Bild 2 u. 9: Scharniere samt Passungen gruselig
Bild 6: Plexiglas biegen ist und war auch damals nicht die hohe Schule
Bild 4 u. 7: Schrift mit Oberfräse gemacht, die in DDR-Zeiten alle Stempel- und
Namensschilderfritzen hatten
Bild 8: Kontrollampen aus Telefonanlage
Bild 10 u. 12: offene Verzinkungen mit Verleimspuren
Holzauswahl am gesamten Gerät sieht mir aus wie genommen, was gerade da war.
Ausrichtung der Schraubenschlitze - wieder gruselig
Der Erbauer hat sich Mühe gegeben, das leugne ich keinesfalls.
Ich bin aber deutlich gegen Serie, Vorserein - Musterbau lasse ich zu.
Gruß
Wolfgang
Steffen
Hallo Gerald,
die Sinfonie hatte MS 15/MS 16 verbaut, jedoch stammt die Sinfonie aus Pirna von Kurt Ehrlich KG, das abgebildete Laufwerk ist jedoch ein Zittauer!!!! Das waren 2 verschiedene Firmen bis zur kommunistischen Zwangsvereinigung zum "VEB Phonotechnik Pirma-Zittau", es gab das "Funkwerk Zittau" mit Markennamen "Ziphona", später VEB Funkwerk Zittau und die Kurt Ehrlich KG Pirna, die Ende der 60er die Delphinwerke Pirna mit übernahm. 1972 wurde diese Firma zwangsverstaatlicht und zum VEB Phonomat Pirna. Die Vereinigung zu einer Firma erfolgte wohl erst später, 1976 oder 78.
Das auch noch mal zur Erläuterung, warum mir das Gerät an sich nicht stimmig erscheint.
Steffen
minimaxx
Hallo,
ich habe noch ein paar
Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar und vom Boden ergänzt. Leider ist ohne völlige Demontage die Bestückungsseite der Leiterplatte nicht zu sehen. Aber die Verdrahtung der (Pertinax-)Leiterplatte ist schon ungewöhnlich.
Gruß
Peter
Edit:
@Wolfgang:
die Reihenfolge der Bilder hat sich leider geändert, jetzt stimmen Deine Anmerkungen nicht mehr, sorry
Goofi
Die Entzerrerplatine scheint original zu sein (gehörte ja auch zum Perfekt 015), das Netzteil und die Endstufen sind gebastelt.
Lustig auch die Diodenbuchse/-stecker-Kombination im Inneren. Sowas gibt es serienmäßig wohl kaum.
Der Verstärker vlt. ein MS101-Derivat, der Netztrafo viel zu klein für ordentlichen Klang.
janosch
Hallo Peter,
das sieht schwer nach Muster oder Liebhaberbau eines Mitarbeiters aus. Auf jeden Fall ein Einzelstück.
Wo ist es denn her bzw. welche Angaben hat der Verkäufer über das Gerät gemacht?
Viele Grüße
Jan
minimaxx
Hallo Jan,
| Zitat: |
| Der Schallplattenspieler (Ziphona Perfekt 015) inklusiver Verstärker wurde in den 70'er Jahren als Muster gebaut, kam aber so nie in den Handel. |
Ich warte noch auf eine Antwort von ihm mit weiteren Angaben.
Trotz aller Kritik von Wolfgang, das Gehäuse sieht irgendwie sehr hochwertig aus. Ich könnte sowas nicht bauen, bin aber auch kein Holzwurm
Gruß
Peter
Steffen
Hallo Peter,
ich denke, das ist ein sehr gut gemachter Eigenbau, hier hat man versucht, das Design und die Machart der Pirnaer Geräte mit einem Zittauer Chassis zu kombinieren. Die Haube ist ein eindeutiger Nachbau der Ehrlich-Geräte, allerdings mit anderen Scharnieren und damit nicht abnehmbar. Ich glaube nicht, daß ein Musterbau soetwas gemacht hätte, die hätten Zugriff auf die betreffenden professionellen Teile gehabt.
Das Gehäuse ist eine solide Tischlerarbeit, allerdings ist die stark sichtbare Verpapfung sicher nicht serienreif für Tonmöbel, so wurden Schubkästen für Schränke gefertigt, das sollte jeder gute Möbeltischler damals gekonnt haben.
Die Beschriftung ist -wie Wolfgang schon sagte- in der Art der Namens-/Klingelschilder gemacht, wie sie in den 70ern üblich waren, also auch kein Hexenwerk.
Die Entzerrerplatine ist Serie aus Zittau, gehörte zur Phono-Zarge, die restlichen Platinen Eigenbau. Vor allem die interne Diodenbuchse mit den daran hängenden und wohl aus alten Röhrenradios ausgeschlachteten Rohrkondensatoren, läßt darauf schließen, daß das keinesfalls ein Vorserien- oder Mustergerät ist, soetwas ist Eigenbau! Auch der etwas grobschlächtig aussehende Leiterplattenrahmen unterstreicht das.
Alles in Allem ein sehr gut gemachter Eigenbau, an Musterbau glaub ich nicht, da das Gehäuse keinerlei Plattenspieler-typische Bauteile aufweist, die ein Musterbau eines Herstellers wohl hätte haben müssen und die aus anderen Produkten dieses hätten bekannt sein sollen, die Art der Verzapfung und die Scharniere zeigen eher eine solide Möbeltischlerarbeit!
Steffen
Revoluzzer
Hallo,
in Anbetracht der Entstehungszeit und -historie sowie den stark eingeschränkten Möglichkeiten sehe ich nicht im Mindesten Anlass, diesen Eigenbau zu verreissen! Ich schliesse mich uneingeschränkt den Worten meines Vorschreibers an:
| Zitat: |
| Alles in Allem ein sehr gut gemachter Eigenbau,... |
Gruß
Revo
minimaxx
Hallo,
ich habe gerade die Antwort vom Verkäufer bekommen:
| Zitat: |
| Das Gerät wurde Anfang der 70'er Jahre im ehemaligen Fernmeldewerk Arnstadt (RFT) als Muster von meinem Vater gebaut. |
Mehr kann er scheinbar nicht dazu sagen. Also vielleicht ein "Neurervorschlag"
Gruß
Peter
Steffen
Na dann muß Reiner mal recherchieren