CMOS Uhren ICs lagern

henner2203
Hallo Jungs,

wie lagert man am besten Uhren- ICs oder auch komplette Uhrenmodule, um sie vor statischer Aufladung bzw. Ueberspannung zu schuetzen?

VG Henning
Steffen
Einfach in Alufolie einpacken!

Steffen
Goofi
Hallo Henning,

ich packe die Sachen in Alu-Folie ein. Bei den IC genuegt (wie generell bei CMOS-Logik) antistatischer Schaumstoff. Die Eingaenge sind ja mit Dioden geschuetzt.

Es soll sogar Bastlerschaltungen geben, die diese Schutzdioden fuer schaltungstechnische Zwecke "missbrauchen", was selbstverstaendlich nicht im Sinne der Hersteller ist.

VG Rene
henner2203
Danke euch beiden. So mache ich es.

VG Henning
holm
Alufolie ist ne bloede Idee Steffen!

..aus 2 Gruenden:

1. Meine Mutter hat frueher mal in meiner Bude aufgeraeumt und die auf dem Tisch liegenden "Schokoladenpapierkruemel" weggeschmissen.. da waren Unobtaniumtransistoren SM103 drin.
Ich bin wohl so sauer gewesen das sie freiwillig den Muell durchsucht hat um die Dinger wieder an Tageslicht zu foerdern.

2. Alufolie ist extrem niederohmig, im Fall von Potentialdifferenzen bei Aufladung erzeugt man auf diese Weise den schoensten Funken zwischen der Folie und dem zu schuetzenden IC. Das ist gefaehrlicher als gar keine Verpackung. Diese Weisheit habe ich aus irgend einer DDR Literatur. Es ist besser die Teile in gewoehnliches Zeitungspapier einzuwickeln, die Druckerschwaerze enthaelt Russ, also Kohlenstoff der ausreichend leitfaehig ist um Ladungen abzuleiten..und zwar langsam.

..aber zur heutigen Zeit sollte sich die Frage eigentlich nicht mehr stellen. ICs gehoeren auf diese schwarzen Antistatik-Schaumgummi-Matten .. oder aber in die IC Stangen in denen sie ausgeliefert werden.

So viel zur Theorie. In Fakt liegen Bauteile auch bei mit heute oft in Sortimentskisten sonst waehre
der Masse nicht mehr Herr zu werden. Ich lege aber bei empfindlichem MOS Zeug die Faecher auch mit diesem Schwarzem Schaumstoff aus.

Gruss,
Holm
Goofi
Zitat:
Original von holm
Ich lege aber bei empfindlichem MOS Zeug die Faecher auch mit diesem Schwarzem Schaumstoff aus.


Genauso handhabe ich das. Bei den MOSFETs ohne Schutzdioden wie SM103/104 habe ich die Anschluessbeine zudem mit Cu-Draehten kurzgeschlossen.

Diese sind wirklich sehr empfindlich, man sollte den Draht erst nach dem Einloeten in die Platine entfernen und diese unbedingt in der Schaltung schuetzen. Das Gate eines SM103/104 vertraegt max. 60V, ein Funke kann je nach Laenge mehrere kV aufweisen, ca. 1kV pro mm Funkenlaenge in Luft.

Den SMY60 (pMOSFET ohne Schutzdioden im DIL-Gehaeuse) hat man aus diesem Grund vom Werk aus mit einer Messingklammer versehen.

VG Rene
Steffen
Ja Holm, das mag sein. Punkt 1 ist natuerlich ein Argument Augenzwinkern

Aber Punkt 2 wuerde ja bedeuten, dass man ICs und FETs aus den originalen roten DDR-Kartons, wo sie auf diesen Aluprofilplatten liegen, herausnehmen muesste und in Zeitung einpacken. Das mach ich bestimmt nicht Augenzwinkern

Steffen
Goofi
Immerhin kam so ein SM104 auf der Ernst-Thaelmann-Str. 9; 8,40 Mark das Stueck, wenn ich mich recht erinnere.

Dafuer waren sie aber nie "Bueckware".

VG Rene
holm
Steffen umpacken ist immer ne dumme Idee, nicht anfassen, macht definitiv weniger Aerger..wobei die russischen Originalverpackungen mit ihrem seltsamen Schaumstoff sind auch nicht sooo prickelnd..

..uebrigens war meine Oma aus L noch schlimmer, die musste allen ernstes die braune Suppe auf einem alten Teller auf meinem Raduga Umbau stand kosten..und war der Ueberzeugung die waere schlecht. Sie hats ueberlebt..

@Rene in FG .. zu DDR Zeiten 55000 EW, vermute ich das die Dinger im Fachgeschaeft auf der Lomonossowstrasse nicht mal bekannt waren. Mit dem Laden scheiterte das Anschliessen einer LED am nicht verfuegbaren Vorwiderstand...
Preise..nun ja, soweit ich mich erinnern kann sollte der Normalpreis eines P192C a.so der Basteltyp 19,80Mark kosten. Das war Alles vollkommen irre.

Ich bin oefter mal zusammen mit einem Kumpel nach Wermsdorf gefahren, selten auf die Strasse der Nationen in Karl Marx Stadt. Dresden am Postplatz war auch ab und an Ziel...

Gruss,
Holm
Goofi
Ja, den (HO?) Bastlerbedarf am Postplatz hatte ich schon verdraengt, obwohl ich dort fast taeglich in die Strassenbahn steige. MOSFETs hatte der sicherlich keine zu bieten, dafuer zeitweise recht guenstige LEDs.

Besser sortiert waren die Radioquelle Schweriner Str., der besagte "RFT-Funkamateur" heutige Wilsdruffer oder die Fa. Morgenstern in Pieschen Naehe Oschatzer.

Henning, sorry fuers OT, aber man schwelgt doch gern in alten Erinnerungen.

VG Rene
Steffen
Der HO-Bastlerbedarf war nicht am Postplatz, der war auf der Wallstrasse. Morgenstern war auf der Konkordienstr. und eher ein Modellbahnladen, der dann erst spaeter ein paar Bauelemnte hatte, LEDs usw.
Nummer 1 war Radio-Quelle und der Funkamateur, Roehren bekam dort kaum, die gabs aber z.B. auf der Bautzner im Laden der PGH Funktechnik.

Das mal als Ergaenzung Augenzwinkern

Steffen
holm
..ich denke die RadioQuelle war spaeter am Postplatz (..nach der Wende??) ..das ist was ich meinte.

"Linda Ninh Beauty" ..ist wohl jetzt da drin sagt Maps.

In diesem 2 etagigen Funkamatuer Laden war ich nur 1x...

Gruss,
Holm
Steffen
Radio-Quelle war auf der Schweriner Str., die ging freilich so wie die Wallstr. auch zum Postplatz. Vielleich deshalb.
Radio-Quelle nannte sich ab Mitte/Ende 80er "Radio-Quelle, Inh. Reinhard Sullus" und dann ab der Wende "Sullus-Electronic".
Legendaer die Schlange im Laden, aus dem Laden raus und viele Meter die Strasse lang. War natuerlich beim Funkamateur auch, da ging die Schlange oft die Treppe runter bis in den Schallplattenladen im EG. Unter einer Stunde brauchte man nicht zu hoffen, anzustehen,. bis man an die Reihe kam. Da war der Modellbauer -jetzt faellt mir der Name wieder ein- auf der Wallstr. deutlich entspannter, das Angebot aber eben auch deutlich beschraenkter.

Steffen
holm
..ja..Sullus-Elektronik, hast Recht. fuer mich Freiberger war das halt "beim Postplatz".

Hier in Oederan gab es zu DDR Zeiten noch einen Radio-Hofmann (ok, den Laden gibts noch) der teilweise ganz vernuenftige Sachen hatte. Dort standen auch damals schon Videorecorder mit Zoll-Baendern und Kameras zur Reparatur. Den alten Hofmann hab ich ab und an noch auf der Areb zu Gesicht bekommen ..weiss nicht ob er noch lebt..war wohl dann spaeter ziemlich dement.

In Mittweida gabs auch eine Radio-Quelle, ab und an gabs da auch mal was.

In Freiberg war aber total tote Hose. Ich habe erst ziemlich spaet festgestellt das es da eine PGH Funkmechanik gab, die u.A. diese Modellfernsteueranlagen "Start dp" hergestellt hat ...und wohl die Emfaenger/Sender fuer die drahtlosen DDR Mikrofone des SMS70 Systems (HH710,HH720) sowie diverse LVO und Stasi Technik auch z.B. Spulentonbandgeraete..

Da war freilich kein rankommen an Irgendwas.


Gruss,
Holm
Goofi
Spaeter ist der Sullus dann an die Tharandter Str. gezogen.

Vor ein paar Jahren hat er die Elektronik aufgegeben (ziemlich zeitgleich mit der Schliessung
von Conrad) und ist seitdem (ausschliesslich) eine Fa. fuer Schliessanlagen mit neuem Firmensitz in FTL.

VG Rene
holm
ahhja, ich erinnere mich truebe, ich glaube ich war einmal auf der Tharander Strasse..aber wirklich nur ein Mal..da war ich nur "mit" ein Kumpel wollte da was..

Gruss,
Holm
RPF
mal zurueck zum Thema,

ich kann mich nicht erinnern das mir ein MOS Bauelement durch falsche Lagerung oder elektro statischer Aufladung kaputt gegangen ist.

Die Ausfaelle von unbenutzten, zum Teil 40 Jahre alten, Schaltkreisen, Dioden und Transistoren halte ich fuer ganz normal, die sind nicht fuer dieses Alter konstruiert, natuerliche Radioaktivitaet, Luftfeuchte und Chemische Prozesse werden wir auch bei bester Lagerung nicht ueberlisten.

Rolf
holm
Naja Rolf..das hinkt..

Du haeltst die Ausfaelle fuer normal..ja, sicher. Aber wie bekommst Du raus das ein gelagerter defekter Baustein nicht durch Elektrostatische Entladung zerstoert wurde?

Wenn man weiss das die Dinger empfindlich sind, muss man es doch nicht mit Gewalt darauf ankommen lassen, oder?

Gruss,
Holm
Goofi
Es kommt sicherlich (genau wie bei den Geraeten) ganz darauf, wie die Sachen gelagert wurden. Feuchte Keller, kalte Garagen, Schuppen, Werkstaetten etc. sind bestimmt keine idealen Orte.

Man brauch sich nur mal "Garten-Solarleuchten" nach mehreren Jahren von innen ansehen, dann erkennt man, was Kondenswasser, Luftfeuchte, Insekten usw. anrichten koennen.

VG Rene
RPF
wir Bastler werden unsere Bauelemente nicht in feuchten Raeumen oder gar im freien Lagern.

Wo soll die elektro statische Auf und Endladung in einem unserer Lagerfaecher herkommen?
Beim Transport oder aussortieren kann ich mir vorstellen ein Bauelement durch Beruehrung zu beschaedigen, aber so lange die Teile in einer Schachtel liegen ist das ehr unwahrscheinlich.


Rolf