greg
Hallo,
wie messe ich bei einem Leistungstransistor (zum Bsp. KD503 oder KT818/819)
die max. Spannungsfestigkeit Uce(max) ?
Im Forum wird an mehreren Stellen auf diesen Parameter verwiesen,
aber nie erkl?rt, wie man das macht.
Im Netz habe ich dazu nichts gefunden .....
gruss greg
holm
Es gibt dafuer die beruehmten, frueher mal sauteuren Tektronix Curve Tracer. (Tek 576 IMHO)
Ich habe eine sozialistische Variante mal vom Schrott gerettet, einen ungarischen TR-4805 "Characteriscope Z". Das ist im Wesentlichen ein Oszi bei dem den Y Ablenkelektroden der fliessende Kollektorstrom und den X-Elektroden die Kollektorspannung zugefuehrt wird. Die Frequenz ist immer die Selbe, 50Hz. Die Kollektrospannung laesst sich in mehreren Bereichen schalten und regeln sowie in der Polaritaet umschalten. Bewerkstelligt wird das durch einen 42V Stelltrafo der aus einem Netztrafo gespeist wird und dessen an der Anzapfung liegende Ausgangsspannung in einem weiteren Trafo hochtransformiert wird (Anzapfungen bis zu 1000V). Dazu wird passend die X-Empfindlichkeit umgeschaltet. Ueber mehrere Shunts kann auch die Stromempfindlichkeit fuer die Y-Achse umgeschaltet werden. Damit bekommt man ein X/Y Diagramm aus Spannung und Strom und kann erkennen wann der Transistor beginnt durchzubrechen, aehnlich wie im Video oben und nach dem selben Prinzip wie ein Hameg ueblicher "Komponententester".
Zu allem Ueberfluss hat das Geraet auch einen Treppenspannungsgenerator der nach jedem Durchlauf einen hoeheren Basisstrom oder eine hoehere Gatespannung zu Verfuegung stellen kann, so dass man die ueblichen Kurvenscharen fuer Transistoren sehen und auch Transistoren gut paaren kann, es gibt einen simplen Kippschalter mit dem auf einen 2. Testtransistor umgeschaltet werden kann so das man die Kennlinienfelder vergleichen kann.
Man kann damit auch Roehrenkennlinien aufnehmen (Heizung und evtl. Schirmgitterspannung extern), man kann aber damit auch schoen spielen und sich die Kennlinien von Glimmlampen, Ueberspannungsableitern, Z-Dioden oder gar Tunneldioden zu Gemuete fuehren .. ziemlich spannend...
Es gibt noch einen Hochstromzusatz der im Impulsbetrieb arbeitet fuer Dinger wie 2N3055...
greg
Hallo und danke fuer die Hinweise.
Im Forum habe ich nun doch noch was zu diesem Thema gefunden:
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Gruss greg
Goofi
Genau,
nimm die Grundig-Schaltung und den Trennstelltrafo nebst Gleichrichter und Ladeelko als Spannungsquelle Zu den Widerstaeden beachte bitte die Hinweise. Sehr gut als Kollektorwiderstand fuer die Feststellung der Uceo eignen sich 2 in Reihe geschaltete 240V-E14-Gluehlampen 15 oder 25W.
Fuer die SOAR-Messung sind 2 in Reihe geschaltete 150W-Gluehlampen denkbar. Kommt man mit 240 V hin (beim KD503 sehr wahrscheinlich) genuegt eine 75W-Lampe.
Der Vorteil der Lampen ist der Kaltleitereffekt, d. h. der Strom bleibt ueber einen weiten Spannungsbereich recht konstant.
VG Rene
EDIT: Soeben gesehen, eine aehnliche Ausmessschaltung ist im Anleitungsheft fuer den "Bastlerbeutel 10 Si-Leistungstransistor-" angegeben. Hier wird mit einem Kollektorwiderstand von 3,6kOhm bei 0 - 350V gearbeitet, es koennen also maximal 100mA fliessen.
RPF
warum willst du die Sperrspannung der Transistoren ausmessen ? Die angegebenen Spannungen des Datenblattes halten die Transistoren aus.
Vor 45 Jahren gab es in der DDR keine NF Transistoren mit U C-E > 80V, fuer 100VA an 8 Ohm Lautsprecher reichte das nicht. So mussten aus den SD.. und KD.. Transistoren ausgemessen werden, die mindestens 100V aushalten.
Transistoren mit ausreichender Sperrspannung sind doch kein Problem mehr.
Rolf
Goofi
Womoeglich hat Gregor davon etliche daliegen, andere muesste er sich besorgen...
VG Rene
greg
Hallo,
wie hoch darf der max CE-Strom (bei offener Basis) sein, damit es nicht zu einer dauerhaften Zerstoerung der Chipoberflaeche kommt?
edit: im SM des Grundig SV80 ist von max. 100 mA die Rede (allerdings bei Germanium-Transistoren)
gruss greg
Ja, ich habe ein paar russische Leistungstransistoren, die ich ggf. "zweckentfremdet" (zumindest versuchswiese) in einen defekte NSW-Verstaerker einbauen moechte, der in der Endstufe mit hoeherer Spannung arbeitet.
RPF
das habe ich nicht ausgereizt, eine einfache Spannungsquelle von 300V und ein Tasten-schalter der mit Widerstaenden den Strom auf 0,000002A, 0,000005A, 0,00001A und 0,00002A, als max., begrenzte.
Wenn die Spannung von einer Stufe zur anderen nur noch gering anstieg war das fuer mich eine ausreichende Sicherheit.
Da ist beim auslesen nie ein Transistor kaputt gegangen.
Rolf
greg
Das finde ich die Variante aus dem oben von Andreas verlinkten Video auch nicht uninteressant, wo man am Oszi gut den beginnenden Durchbruch erkennen kann.
gruss greg
Goofi
RFT gibt ja in seinem Bastlerbeutel Silizium-Leistungstransistoren (indirekt ueber Spannungsquelle und Kollektorwiderstand) auch max. 100mA an.
Die 350mA bei Grundig beziehen sich anscheinend auf die SOAR-Pruefung.
Also wird es (mit offener Basis) so funktionieren.
Russische und weissrussische Halbleiter gelten eh als zaeh.
VG Rene