greg
Hallo,
ich bastle gerade an einem Stereo-Effect.
Da sind russische Germaniumtransistoren drin.
Der verdaechtige MP20B in der Vorstufe (an dem sind alle Spannungen auf 0V statt bei ca. 8,5V ) hat einen gelben Punkt.
Ggf. brauche ich da Ersatz, will aber vorher noch mal die Bauelemente drumherum pruefen.
Was sagt der gelbe Punkt?
gruss greg
Explorer
Hallo,
wenn ich mich nicht irre, zeigt die Farbcodierung die Leistung der Verstaerkung.
Jeder Farbcode wird in einer Tabelle einer Leistungsgruppe zugeordnet.
VG
henner2203
Hallo Greg,
das ist ein MP20B, meines Wissens gibt das B die Stromverstaerkung und die Grenzfrequenz an. Was der gelbe Punkt aussagt, weiss ich auch nicht.
VG Henning
ELEK
Nabend
kann auch Hersteller o Prod-Datum sein. Suche mit kyrill Buchstaben brachte kaum Ergebnisse meist findet man aber recht gute Datenblaetter
Gruss I
Goofi
Hallo Gregor,
aussagekraeftig ist grundsaetzlich die Basis-Emitter-Spannung.
Die sollte bei (PNP-)Germanium-Verstaerkerstufen zwischen -0,1 und -0,3V (bei hochohmiger Messung z. B. mit DMM) liegen. Ist der Wert hoeher kann der Transistor nur defekt sein. Ist der Wert geringer kann er defekt sein oder der Fehler liegt im Spannungsteiler.
Bei Stufen mit Si-Transistoren ist das analog, nur liegt die B-E-Spannung hier zwischen 0,5 und 0,8V.
Bei NPN immer positiv, bei PNP (z. B. MP20) negativ.
Bei dem "Nulltransistor" am besten die Basis ausloeten (die liegt beim MP20 uebrigens am Gehauese, bei den Blechnaepfen aus FFO war es der Kollektor), wenn dann am Kollektor immer noch 0V anliegen und der Kollektorwiderstand i. O. ist (und vor dem Spannung anliegt!) dann ist der russische Germane dahin. An sich sind die Dinger aber sehr zaeh und halten mehr ab, als das Datenblatt verspricht.
Der gelbe Punkt hat glaub ich eher mit dem Rauschen zu tun, hier wurden von den RFT-Werken einzelne rauschaermere Exemplare fuer den Einsatz in Vorstufen vorselektiert.
VG Rene
ELEK
Hallo,
wenn alle Spannungen Null sind koennte auch Speisespannung unterbrochen sein.
Transistor im Zweifelsfall besser ausloeten u pruefen, Chinatester (versagen manchmal bei Ge-Transistoren) oder besser kleine Schaltung wie in den Bastelbeutel-Begleitheften vorgeschlagen (Stromverstaerkung nachweisen)
In vielen Schaltungen kann man einfach B-E i d Schaltung bruecken, dann muss Uce auf ca. Speisespannung gehen je nach Schaltung (indirekter Nachweis B)
Die MP20 koennen durch GC...AC ersetzt werden oft viele Typen moeglich
Gruss Ingo
Goofi
Ich habe noch einige da, falls Gregor welche braucht.
VG Rene
greg
Hallo und danke fuer die vielen Antworten und Tips.
Es gibt nur zwei MP, und wie Henning schrieb, mit unterschiedlicher Grenzfrequenz und Verstaerkungsgruppe.
In der Doku zu russischen Transistoren habe ich keinen Hinweis auf einen Farbcode gefunden.
Vielleicht haben die Sonneberger Radiobauer die Transistoren vorher ausgemessen und nach Verstaerkung (so wie Explorer vermutet) oder auf wenig Rauschen (wie Rene denkt) sortiert und farblich markiert, um eine schnelle kanalgleiche Bestueckung zu ermoeglichen.
Ich habe an dem Kanditaten die Basis hochgeloetet.
Alle Spannungen am Transistor sind bei 0V.
Der Diodentest an den Beinen zeigt keinen Kurzschluss und
eine Fluss-Spannung zwischen Basis zu E und C vom 230 mV mit intakter Sperrrichtung.
Der Transistor scheint okay zu sein.
Es ist der hintere von den dreien.
Hinweis
Die dahinterliegendnen Transistoren haben ca die Sollwerte und mit feuchten Fingern auf deren Kappen verstaeken sie auch das Finger-Rauschen hoerbar.
Alle Schneemaenner habe ich natuerlich vorher ersetzt.
Alles was um und vor dem 1. Transistor sitzt, hat keine Spannung, auch nicht das Klangregelnetzwerk um die Potis des betreffenden Kanals.
Ich muss mir mal eine Serviceanleitung raussuchen, damit ich die Bauteile besser zuordnen kann.
gruss greg
greg
Bloed ist, dass an der Stelle die fetten Becherelkos drueberstehen und man alles von unten messen muss, man aber nicht sieht, an welchem Anschluss Bauteil man gerade ist.
Ich versuche es dann immer mit einer Taschenlamppe zur besseren Durchsicht mit Schattenspielchen.
Es ist der unter von den dreien.
greg
Ich habe weiter im Umfeld des betreffenden Transistors gesucht und einen toten stehenden Frolyt mit Kurzschluss gefunden.
Nun gibt auch der zweite Kanal wieder ein paar Toene von sich.
Er ist aber nur halb so laut, wie der andere und bringt keine Baesse.
Da muss ich wohl mal nach den anderen Kondensatoren (vor allem Koppel-C) gucken.
gruss greg
Goofi
Ja Gregor, frei nach Purzel laesst sich die Kapazititaet mit einem besseren Multimeter auch im eingeleiteten Zustand einigermassen bestimmen, v. a. im Vergleich beider Stereokanaele. Selbstverstaendlich spannungsfrei.
In dieser haesslichen Endstufe wimmelt es vor Elkos. Mangels verfuegbarer npn-Transistoren hat man damals einen betraechtlichen (und zweifelhaften) Aufwand betrieben.
Zu diesem (weltweit wohl einzigartigen) Konzept gab es sogar eine Artikelserie ("NF-Endstufen mit pnp-Transistoren") in der rfe. Es kam auch bei REMA (Adagio bis Andante 840) und in den R130-Kofferradios (Camping etc.) zum Einsatz.
VG Rene
greg
.....ja, u.a. anhand der Laenge des Piepstones in der Stellung Diodenpruefermessung.....
gruss greg
Goofi
Hmmm, besser ist schon ein (ausreichender) C-Messbereich, den solche Dinger schon ab ca. 30 Euro bieten.
VG Rene
Frank Hennebach
Hallo Rene und Gregor,
ja , aber dazu muss man die Elkos immer erst ausloeten , sonst zeigt das Cap-Meter nur Murks an ! Was ich absolut nicht mehr missen moechte , ist das ESR 1 - mit dem spuere ich alle toten Elkos im eingebauten Zustand sofort auf . Das Ding ist Gold wert und Zeitersparnis pur ! Man gewoent sich schnell an die Werte , die die Elkos in etwa haben muessen . Frueher , bevor die ESR-Messgeraete erfunden waren , habe ich es auch oft fix mal mit dem Piepser gemacht , aber auch das wird oft verfaelscht durch umliegende Bauelemente . Bei kleinen Kapazitaeten unter 4,7 piepst eh nichts ... und gerade die kleinen Groessen , sind am haeufigsten taub !
Viele Gruesse
Frank
fritze67
Ein paar MP21E von 07(/)80 haette ich noch anzubieten. Aber bis jetzt scheint es ja nicht an den Transen zu liegen.
VG
Ronald