EPROM 2732 als 2716

Steffen
Hallo,

ich habe hier noch eine größere Menge 2732, da aber die Cubuse und Rema Dialog, wo der bei RFT verbaut war, dünn gesäät sind, brauch ich (und Frank) eher 2716 und die gehen mir langsam aus.
Klaus hat mir mal erzählt: "Das ist doch ganz einfach, man muß nur den Speicherinhalt nach oben verschieben, dann kann man den 2732 als 2716 benutzen". Aber leider ohne genauere Erklärung.
Mir ist so, als müßte da auch noch eine andere Datenleitung angesprochen werden, irgendsoetwas. Also noch eine kleine Hardwareänderung.

Nun meine Frage: gibt es eine Möglichkeit, den 2732 anstelle des 2716 einzusetzen, ohne Hardwareänderung, nur durch z.B. Verschieben des Inhaltes in anderen Speicherbereich des EPROM beim Brennen des Inhaltes? Wenn ja, wie muß ich das machen?

Unter Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar habe ich folgendes gefunden:

Zitat:
Your post is backward but we know you meant a 2732 in a 2716 socket. The answer is yes and I do it all of the time. The most compatible way to do it is to copy the 2716 image twice into the 2732. Copy data from 0000 to 07FF to starting address 0800. I create a new image and save it for future use when I need to burn another 2732 in place of a 2716 with the same code.


wenn ich das richtig verstehe, einfach den Inhalt nochmals ab 0800 reinsetzen. Ist das so korrekt?

Danke

Steffen
paulotto
Hallo Steffen,

das ist korrekt: die beiden Schaltkreise unterscheiden sich nur in der Belegung von Pin 21. Beim 2716 liegen dort für den normalen Betrieb 5V an, beim 2732 ist das Adresse A11, d.h., daß A11=H ist und damit der Adressbereich ab 800h-FFFh angesprochen wird. Einfach die Daten des unteren Adressbereichs in den oberen kopieren.

Gruß,

Klaus
S3000
Moin,

2716 habe ich da. Habe die teilweise umgebaut, dass ich sie anstelle eines 2732 benutzen kann.

Bei den 2732 einfach den Dateninhalt des 2716 einmal ab 000h und dann nochmal ab 800h programmieren. Dann sind die Daten zwar zwei Mal im Eprom aber das ist dem Gerät egal, das nimmt sich schon den "richtigen" Speicherbereich.

Grüße, S3000
Steffen
Hallo ihr beiden,

danke für die Auskunft.

Zitat:
Bei den 2732 einfach den Dateninhalt des 2716 einmal ab 000h und dann nochmal ab 800h programmieren. Dann sind die Daten zwar zwei Mal im Eprom aber das ist dem Gerät egal, das nimmt sich schon den "richtigen" Speicherbereich


So stands im Prinzip auch in dem englischen Beitrag. Ich hab das jetzt mal gemacht und werde den 2732 mal im 1205 testen (den ich aber erstmal reparieren muß).

Steffen
Steffen
Leider funktioniert es so nicht. Ich hab 2 2732 gebrannt, beide laufen nicht.

Ich hab einfach einen leeren 2732 ausgelesen, das BIN-File gespeichert und dort mittels Hexeditor den Inhalt des 2716 2x reinkopiert, einmal von 0x000 bis 0x7FF, dann direkt dort anschließend von 0x800 bis 0xFFF und dieses BIN-File gespeichert. Das dann in den EPROM gebrannt, EPROM ist OK, Inhalt mit Verify verglichen, alles OK. Aber läuft nicht. Der 1205 macht nichts, so wie ohne EPROM.

Jetzt hab ich mal Pin 21 getrennt und der 2732 läuft! Aber warum? Der liegt ja beim 1205 statisch an 5V, müßte ja klappen. Eigentlich. Also gibt es wohl irgendein Problem mit der Umschaltung der Adressbereiche, oder?

Steffen
S3000
Stimmt, so müßte es laufen.
Dass es funktioniert wenn Pin 21 in der Luft hängt ist verwunderlich.
Ansich wäre es egal ob an Pin 21 H oder L Pegel anliegt.
Hast du 2732 oder 27C32 genommen? Vergleiche auch mal die Zugriffszeiten.

Grüße, S3000
Steffen
Hallo Stefan,

ich arbeite mit dem Willem. Ich hab 2732 genommen, Programmierspannung 25 V.
Was in der Software doof ist, beim 2716 hab ich die Zeit tWP von der Software empfohlen auf 25 ms, einstellen kann ich 1µs bis 50 ms. Beim 2732 kann ich aber nur bis max 12 ms einstellen, ich vermute hier den Fehler, denn warum soll die Zeit beim 2732 so viel kürzer sein.

Ich habe jetzt Erfolge, hab schon 3 2732 gebrannt, die funktionieren. Ich glaub, die EPROMs an sich haben im Laufe der Zeit eine Macke. Die nach dem Brennen noch mit "Verify: OK" gemeldeten, haben nach dem Einstecken in den 1205 Speicherinhalt verloren und lassen sich einwandfrei löschen, aber nicht mehr ordentlich beschreiben.
Entweder liegt das tatsächlich sam Timing oder die haben ihr Leben ausgehaucht. Waren ja hauptsächlich gebrauchte.

Achso, ich hab hier die dunkelgrauen von MME. Hab noch ne Charge weiße, die werd ich mal testen.

Steffen
S3000
Moin Steffen,

den Willem gabs in X verschiedenen Versionen, von unterschiedlichen Herstellern. War eines der ersten Open Source Hardwareprojekte. Vielleicht gibt es eine ältere Softwareversion bei der man die Zeiten noch weiter ändern kann.

Schätze aber auch, dass wirklich die Eproms ihre Zeit rum haben.
Baust du da wirklich noch die DDR Eproms ein? Ist zwar stilecht aber inzwischen zu schade. Habe davon auch noch einige aber verbaue erstmal die NSW Bestände.

Kann es sein, dass der 1205 beim einschalten ein paar Spannungsspitzen erzeugt, die dem Eprom den Speicher löschen?

Grüße, S3000
Steffen
Hallo Stefan,

jetzt scheint es zu klappen. Es waren wirklich die alten EPROMs. Man will es ja nicht glauben, wenn einer nach dem anderen NICHT geht, daß es an den EPROMs liegt. Aber ich hab etliche unbenutzte graubraune problemlos programmieren können, von den weißen gingen außer einem alle. Und die, die nicht gingen, hab ich auch nach mehrfachem Löschen und neu programmieren nicht zur Mitarbeit überreden können. Hab sogar noch zwei 2732 von SGS gefunden, sind gerade im Löschgerät, mal sehen, was die sagen.

Ich nehm eigentlich grundsätzlich DDR oder Russen, weil ich gar nichts anderes da habe. Letzt hat Holm mir dankenswerterweise noch ein paar russische 2716 geschickt, die laufen einwandfrei, sehen halt mit dem "Glubschauge" etwas putzig aus, aber dem Gerät ist da ja egal.

Mit den Spannungsspitzen glaub ich nicht, es befraf ja wirklich nur die 2 ersten 2732, die ich gebrannt hatte. Beide hab ich jetzt aussortiert, daß das Brennen noch lief, war wohl das letzte Lebenszeichen und hat mich auf die falsche Fährte gehetzt.

Steffen
holm
Ich galube nicht an die Eproms als Problemquelle, eher an den Willem Programmer.

Ich kann Dir problemlos 10 russische K573RF2 schicken..könnte noch ein paar 2732 gebrauchen,
ich muß mal durchzählen was ich nicht habe..

Mit den RF2 hatte ich nie Probleme, die haben auch weißes Keramikgehäuse.

Gruß,
Holm
Steffen
Hallo Holm,

letzt hatte ich etliche 2716, die auch nicht zu programmieren waren bzw. beim Verify jedesmal versagt haben. Die hatte ich Andy gegeben, damit er es mit seinem GALEP nochmal versucht, da ich hier auch auf den Willem getippt hatte. Aber auch bei ihm gingen die nicht. Ich kann Dir gern alle aussortierten zuschicken und mal sehen, wie viele 2732 ich noch übrig hab. Hab ja jetzt schon die ganze Stange gebrannt und ein Teil war wie gesagt defekt.
Ich hab auch noch etliche westliche 2764 und 27128. Interesse?

Steffen
holm
In irgend einem Intel Datenbuch stand, das man Eproms (1702) die nicht mehr funktionieren einem "annealing" unterziehen sollte ..einer Thermobehandlung,..auf deutsch gesagt in die Backröhre, 250°C, 1 Stunde oder so.
Auch habe ich mehrfach gelesen, das man das bei nicht funktionierenden, auch moderneren Eproms durchaus mal probieren sollte. Fragt mich aber nicht nach dem Sinn, bzw. der physikalischen Wirkung die das hat.
Ich habe gestern mit Klaus (paulotto) schon drüber gesprochen, er meint er wird sie mal neben die Gans
in die Röhre legen.
Man sollte die Dinger nicht aus der Löschkammer nehmen und gleich brennen (wie ich das eigentlich immer getan habe), 1h Pause wären angesagt.

Ich habe vieele Eproms da, wenn Du nichts damit anzufangen weißt, "hebe ich die auf", bis der Nächste welche braucht. Ein paar 2732 brauche ich noch, da ich in einem Logikanalyzer (MC80-LA) mal die 2. Software nachrüsten möchte..da muß die Eprom Karte mit 2716 neu bestückt werden und eine Bankumschaltung nachgerüstet, hier hat Paulotto aber auch schon angedeutet das er davon sehr viele hat
und mich zu versorgen gedenkt. Bisher waren gerade 2732 bei mir immer etwas knapp.

Ich habe also keinen dringenden Bedarf, selbst der LA ist keineswegs irgendwie dringend. Das Teil hat sich bestimmt seit den letzten Einschalten wieder kaputt gestanden.
Mich würden aber auch mal ein paar der nicht funktionierenden Eproms intteressieren.

Gruß,
Holm
Steffen
Hallo Holm,

ich hab EPROMs eigentlich fast immer gleich nach dem Löschen in den Brenner getan. Aber auch nach einer längeren Pause zwischen Löschen und neu Brennen war das Ergebnis das gleiche.
Mit dem Backofen, das hab ich noch nie gehört. Aber man lernt auch immer dazu Augenzwinkern
Inzwischen hat sich Klaus auch bei mir gemeldet und Bedarf angemeldet. Ich würde Dir ein Päckchen zurecht machen mit den defekten 2732, den westlichen größeren und mal sehen, was ich an "neuen" (ungeprüften) 2732 noch übrig habe und Du gibst dann an Klaus weiter, was Du nicht brauchen kannst oder Dir zu viel ist. OK?
Ich würde mich über 2716 freuen.

LG

Steffen
Explorer
Zitat:
Original von holm
Thermobehandlung,..auf deutsch gesagt in die Backröhre, 250°C, 1 Stunde oder so.
Fragt mich aber nicht nach dem Sinn, bzw. der physikalischen Wirkung die das hat.

Gruß,
Holm


Hallo,

in der Theorie soll hier das Erwärmen die feinen "Lötstellen" flüssig machen
und so durch innere Korrosion oder mechanische Belastung entstandene
Risse / Abrisse wieder verschmelzen....So die Theorie, in der Praxis kenne
ich aber keinen, der das so anwendet. Ein Erfolg scheint durchaus möglich,
doch ob der so "geheilte" EPROM lange gesund bleibt ???

VG
Goofi
Eine solche Heilung durch "Temperung von Halbleitern" scheint es tatsächlich zu geben. Mit EPROMs habe ich zwar keinerlei Erfahrungen in der Richtung, aber ich hatte ein "T-Stück" für die "Zigarrenanzünderdose" im Auto mit eingebauter LCD-Spannungsanzeige.
Das Ding verlor mit der Zeit (nach Jahren) immer mehr Balken auf dem Display, die nach Erwärmung des Ansteuer-IC durch höhere Temperaturen im Auto oder extern mit dem Fön o. ä. nach und nach wieder auftauchten.
Inzwischen habe ich die ganze Mechnik entfernt (das LCD war mit der Platine verlötet!) und durch ein LED-Panelmeter ersetzt.
Außerdem steht hier ein "Einzelschacht-Ladegerät" für Nickelakkus mit Balkenanzeige und "CHR" für Laden bzw. "DIS" für Entladen. Auch da verschwanden Jahre nach der Garantiezeit immer mehr Balken und Buchstaben (an einem Schacht sogar komplett), die nach längerem Betrieb des Gerätes durch dessen Erwärmung wieder auftauchen. Bisher habe ich es noch nicht auseinander gefleischt.

VG René
holm
...freilich Steffen, können wir so machen. Ich schaue morgen mal nach meinen Beständen und melde mich..

Gruß,
Holm
holm
Zitat:
Original von Explorer
Zitat:
Original von holm
Thermobehandlung,..auf deutsch gesagt in die Backröhre, 250°C, 1 Stunde oder so.
Fragt mich aber nicht nach dem Sinn, bzw. der physikalischen Wirkung die das hat.

Gruß,
Holm


Hallo,

in der Theorie soll hier das Erwärmen die feinen "Lötstellen" flüssig machen
und so durch innere Korrosion oder mechanische Belastung entstandene
Risse / Abrisse wieder verschmelzen....So die Theorie, in der Praxis kenne
ich aber keinen, der das so anwendet. Ein Erfolg scheint durchaus möglich,
doch ob der so "geheilte" EPROM lange gesund bleibt ???

VG


...nein, ich glaube das ist hier nicht der Plan, abgesehen davon das es in Eprom-ICs keine Lötstellen gibt.
Ich dachte ich hätte die Info aus meinem Intel Databook 1979 ( Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar ), dem scheint aber nach kurzem blättern im entsprechenden PDF nicht so, jedenfalls habe ichs jetzt da nicht drin gefunden.
Ich habe mal gesuchmaschient, das hier habe ich dazu gefunden:

Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar

Das soll also Ladungslecks in den Floating Gate Fets beheben wenn die Jungs da Recht haben .. ich hatte aber auch mal davon gehört das man das bei 1702 öfter machen mußte, nach 2 mal Programmieren wäre wieder backen fällig gewesen.. aber ich kann momentan die Quelle dazu nicht benennen. Mit 1702A habe ich nur sehr wenig zu tun gehabt.

Gruß,
Holm

Nochwas:
Der Thread ist interessant, hier gehts um Linearbeschleuniger und Röntgenstrahlung:

Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar

Das hier:
"The Swedish customs did it for free when I shipped lots of micro's
(OTP in plastic DIL) to a custromer over there. I had two return
shipments until I was smart enough to mark the packages with 'DO NOT
X-RAY, SENSISTIVE MATERIAL INSIDE'.
I don't know the dose, but I don't suspect a high level was used. I'm
still sitting on a pile of wrongly programmed chips, waiting for an
X-ray machine to recover them for trials."

...habe ich selbst erlebt. Regelmäßig war der Atmel Controller (Atmega16) eines Meßgerätes
gelöscht nachdem er durch die amerikanischen "customs" gegangen ist.

Die müssen ziemlich hart nach Drogen gefahndet haben...

Gruß,
Holm
Explorer
Zitat:
Original von holm
Zitat:
Original von Explorer
Zitat:
Original von holm
Thermobehandlung,..auf deutsch gesagt in die Backröhre, 250°C, 1 Stunde oder so.
Fragt mich aber nicht nach dem Sinn, bzw. der physikalischen Wirkung die das hat.

Gruß,
Holm


Hallo,

in der Theorie soll hier das Erwärmen die feinen "Lötstellen" flüssig machen
und so durch innere Korrosion oder mechanische Belastung entstandene
Risse / Abrisse wieder verschmelzen....So die Theorie, in der Praxis kenne
ich aber keinen, der das so anwendet. Ein Erfolg scheint durchaus möglich,
doch ob der so "geheilte" EPROM lange gesund bleibt ???

VG


...nein, ich glaube das ist hier nicht der Plan, abgesehen davon das es in Eprom-ICs keine Lötstellen gibt.
Ich habe mal gesuchmaschient, das hier habe ich dazu gefunden:

Das soll also Ladungslecks in den Floating Gate Fets beheben wenn die Jungs da Recht haben ..

Gruß,
Holm


Hallo,

sehr wahrscheinlich hast du da recht, Lötstellen im herkömmlichen
Sinne wird es dort nicht geben, die Bond-Drähte zur " Chip-Insel "
werden wohl eher aufgeschweißt. Die andere von dir im Netz eruierte
Erklärung scheint mir aber auch wenig plausibel, muss aber gestehen,
dass ich um das vollends zu beurteilen nicht tief genug in der Materie
stecke... Generell scheint mir das Braten im Backofen ungeeignet,
es gibt ja noch mehr Materialien in und um so einen Chip und ob das
dann so gut ist ?
Es wird ja auch immer propagiert die Lötzeit so gering wie möglich zu
halten aber hier ist eine Stunde Braten bei 250°C plötzlich ok ?
Naja, wahrscheinlich alles auch ein bisschen im Bereich Voodoo...

VG
andy62
Hi,
Zitat:
Generell scheint mir das Braten im Backofen ungeeignet, es gibt ja noch mehr Materialien in und um so einen Chip und ob das dann so gut ist ?


Was hat man zu verlieren?
Der IC ist ja eh schon defekt.
Da kann man das Aufheizen doch probieren.
Grüße,
Andy
paulotto
wenn ich mich richtig erinnere, wurden die MOS-IC bei 380°C getempert, um Kristallfehler auszuheilen.

Gruß,

Klaus