Juwel 2 Frequenzband zu hoch

schulle
Hallo Freunde. smile

Nach langer Zeit hab ich mich mal wieder mit Röhrentechnik befasst.

Ein Juwel 2 bekam neue Kondensatoren und wurde ordentlich gereinigt. Der Empfang ist super, doch was mich erstaunt hat ist, dass der FM Empfang bei etwa 96 MHz beginnt und bis über 108 MHz geht.

Die ZF habe ich mit der Zweitradio Methode überprüft liegt wie es soll bei ca. 10,7MHz.

Die Serviceanleitung habe ich da. Nur weiß ich nach vielen Jahren Röhrenradioabstinenz nicht mehr wo ich anfangen soll. verwirrt

Könnt ihr mir dabei etwas auf die Sprünge helfen?

Der AM Bereich stimmt.

Vielen Dank und viele Grüße
Karsten
ELEK
Hallo,

da gibts nur eine zentrale Fehlerursache: Der UKW-Oszillator schwingt in falschen Grenzen, bei zu hoher oberer Frequenz kommt der Parallel-Kondensator zum Oszillatorkreis in Frage. Ich hatte schonmal einen Kerko, der seine Kapazität um einiges verringert hatte, Fehlabgleich kommt auch in Frage (Ziehen auf 108 MHz, um dort Sender empfangen zu können).

Korrektur des Oszillator-Frequenzbereichs (wechselseitig... oder zunächst nur die Kapazität erhöhen, Trimmer ?) sollte das problem beseitigen, ev. Eingangskreis mit prüfen..

Gruß Ingo
paulotto
häufiger Fehler bei den Trimmern ist der Verlust des Kontaktes auf der Oberseite zum Stellteil mit dem Schraubendreherschlitz, wodurch die Kapazität enorm sinkt und damit der obere Enpunkt der Frequenz zu höheren Werten wandert. Manchmal kann man das mit Lötzinn reparieren, andernfalls Trimmer tauschen.

Gruß,

Klaus
schulle
Hallo, danke für eure Nachrichten. Ich hab festgestellt, dass C11 defekt sein muss, denn es ändert sich nichts, wenn man den verstellt. Auch C7 scheint nichts zu bewirken.

Ich versuche mal den zu reparieren, ansonsten muss ich ihn austauschen. Im Schaltplan steht nicht der Wert, auch der Aufdruck 2509 geben keinen Anhalspunk zur Kapazität.

Wisst ihr was ich da verbauen kann?

Viele Grüße
Karsten
ELEK
...Klaus' Hinweis war sehr wichtig und wie man sieht uU. Volltreffer ! Hatte ich auch schon mehrfach, war mir in dem Moment nicht eingefallen..

Vielleicht hilft das zur Wert-Ermittlung:

Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar

Da steht was von 30er ... 40er, aber ich kann mich auch an Ziffern in "neueren" Geräten erinnern.

Wertebereich (...7,5 pF) paßt auf jeden Fall zum UKW-Oszillator.

Notbehelf: Festkondensator mit 3...5pF und Rest mit verdrilltem Klingeldraht realisieren.
modernere Trimmer bis 10pF Endkapazität müßten ggf auch tun.

Gruß Ingo
Goofi
VG René
schulle
Super, vielen Dank Ingo und Renè für die Info über die Kondensatoren per pdf fröhlich
Goofi
Ich habe übrigens 5 Intimos hier herumstehen. Bei einem waren sämtliche Trimmer defekt, bei den anderen 4 nicht ein einziger. Vermutlich das Resultat der Lagerung des Gerätes bei(m) (den) Vorbesitzer(n)...

VG René
schulle
Interessant. Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit da mal an der richtigen Stelle loszulegen. Immer 7 Tage Woche und 1 Tag frei...

Das Juwel spielt super, aber an den Frequenzbereich muss ich noch ran. Augenzwinkern

Von nem Vereinsfreund hab ich sein (teuer eingekauftes) Stradivari 2 hier. Da ging garnix mehr. Hab erstmal das Skalenseil und alle relevanten Kondensatoren erneuert. Da stimmt keine Spannung vom Trafo an usw.
Da ist sehr leise zu hören, dass das Frequenzband auch viel zu hoch ist. Ist ja der baugleiche Tuner drin.
Das Stradivari ist aber ne andere Geschichte.
IngoR
Hallo Karsten,
ich habe die Serviceanleitung zum Stradivari2 in die Magenta-Cloud gelegt.
Hier ist der Link: Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar
Viele Grüße
Ingo
schulle
Super, vielen Dank. smile
Goofi
Hallo Karsten,

wenn die Anodenspannung (nach dem Wechsel der Koppel- und Abblockkondensatoren sowie verschlissener Netzteilelkos) erheblich (> 10%) abweicht liegt das häufig an verschlissenen Endröhren (EL84 etc.). Die ziehen dann zu wenig oder (viel seltener) zu viel Strom. Da dieser Strom den Löwenanteil des gesamten Anodenstrons ausmacht hat er eine gravierende Auswirkung auf die Trafospannung und (üblicherweise nicht stabilisierte) Anodenspannungsversorgung.

Alles <10% ist unkritisch.

VG René
schulle
Hallo Renè,

danke für die Infos. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich hier zum o.g. Thema "Juwel 2" mal das Stradivari Problem äußere. Augenzwinkern

Momentan habe ich nur die Spannungen nach den Netzelkos vor und hinter dem Widerstand gemessen, die liegen bei 229V und 218V an (lt. Plan müssten 300V und 265V anliegen).
Die Heizspannung für die (nagelneue) AZ12 liegt nur bei 2,86V, die Heizspannung für die E Röhren bei 4,65V, also überall zu wenig. Es sieht nach einem Problem mit dem Trafo aus, oder?

Und wie schon erwähnt, auch hier ist das Frequenzband weit weg von dem eigentlichen...

Viele Grüße
Goofi
Hallo Karsten,

hast Du alle Gitter(Koppel-)Kondensatoren (insbesondere die an den EL84) getauscht?

Wenn nicht bekommen die Steuergitter möglicherweise eine zu niedrige oder gar pos. Spannung, der Anodenstrom steigt stark an und der Netztrafo geht in Sättigung.

Dieser Effekt kann bei verschlissenen EL84 durch Rückwirkungen in der Röhre u. U. auch mit "guten" Koppel-C auftreten.

VG René
RPF
ohne AZ12 Heizspannung messen, die Netzspannung Umschaltung am Trafo reinigen es kann auch der Netzschalter sein Widerstand der Kontakte in Stellung Ein messen.
Anschlüsse der primär Wicklung nachlöten.

Bei den Heizspannungen müsste der Trafo extrem Heiß werden, bei einem Windungsschluss..

Rolf
Dietmar-Klaus
Hallo Schulle,

Was sagt, wenn du sie angeschlossen hast, die Vorschaltlampe an der Netzschnur, brennt sie hell oder glimmt sie nur ? Die Entstörkonndensatoren hast du sicherlich entfernt.

MfG. Dietmar
Goofi
Ohne eingesteckte Röhren prüfen ist das erste, was man in so einem Fall macht. Wenn ein Windungsschluss oder der Kurzschluss eines Entstör-C vorliegt leuchtet eine 60W-Vorschaltlampe deutlich auf, im Normalfall darf die ohne Röhren nur glimmen.

Als nächstes steckt man nur die AZ rein und guckt weiter. Wenn die Anodenspannung dann richtig weit oben (ein ganzes Stück über den vorgegebenen Werten, da die Last fehlt! Größenordnung 400V) liegt und die Lampe bedingt durch die Heizung etwas leuchtet kannst Du die Lampe rausnehmen und die beiden EL84 einsetzen. Pfeift jetzt die Spannung auf Werte wie o. g. ab ist dort etwas im Argen, s. o..

Die o. g. Spannungen hast Du ja sicher ohne Lampe (aber dafür womöglich mit TST) gemessen, mit Lampe wären die angegebenen Werte eher zu hoch.

VG René