KollektorStrom

Gertl
Hallo,

kann mir jemand sagen in welchem Bereich sich der Kollektorstrom eines Enstufentransistors in einem V100/V200 bewegt? Frage wegen Ausmessen der Verstärkung.

Danke
VG
Christian
RPF
< 1,5 A , das ist aber zum ausmessen zu viel, der Transistor soll beim ausmessen nicht heiß werden, 0,5 A sind ausreichend.

Rolf
Steffen
Hallo Christian,

das ist lautstärkeabhängig. Kannst es Dir ausrechnen. Im Idealfall ohne Berücksichtigung thermischer Verluste usw. wäre das
die Wurzel aus Ausgangsleistung geteilt durch Lastwiderstand.
Bei 25 W an 4 Ohm wären das idealisiert 2,5 A.
Aber Wechselstrom, idR gemessen bei 1kHz. Übliche Meßgeräte messen ja DC. Gemessen wird auch nicht mit voller Leistung, da sich der Transi dadurch erwärmen würde.

Steffen

Edit: Rolf war schneller, so in der Art.
Goofi
Der Ruhestrom soll nach SA auf 50mA eingestellt werden (33mV Spannungsabfall über die beiden 0,33Ohm-Widerstände.

Ich würde bei diesem Strom messen. Bei Transistoren gleichen Typs stimmen im Normalfall auch die Kennlinien einigermaßen überein.

Bei 0,5A ohne Kühlung erwärmt sich das Gehäuse schon merklich, dann steigt die Verstärkung an, das Ergebnis wird verzerrt.

VG René
fritze67
Hallo Christian,

man misst nicht beim vollen Kollektorstrom die Stromverstärkung, um Pärchen auszumessen. Du müsstest die Dinger dann auch entsprechend kühlen.
Im DDR-Bauelemente-Buch habe ich z. B. die SD345..350 Serie gefunden.
Die haben 3 A Ic. Als Paarungsbedingung h21 E1 / h21 E2 < 1,4 bei Uce = 2V und Ic = 500 mA.
Wichtig ist, die Transe im linearen Bereich der Kennlinie zu betreiben. Über den Daumen ist das bei 1/10 Ic.

Gruß
Ronald
Gertl
Hallo,

vielen Dank für euere Informationen.
Bei 600mA werden die Dinger schon ordentlich warm. Reicht eine Paarung (ausmessen) bei 150mA?
Ich hatte bisher von 6mA bis 150mA ausgemessen. Und dann annähernd gleiche Transistoren verbaut. Die Verstärkung ist ja eben nicht gleich bei den jeweiligen Strömen.

VG
Christian
Gertl
Hallo Ronald,

danke, sehr Hilfreich. Dann sollte ich also mit 600mA (größter Bereich beim Transivar) und gekühlten Transistoren messen?

Danke
VG
Christian
Goofi
Das reicht völlig aus und ist mehr, als der Hersteller je verlangte. Wichtiger ist es, dass auch die Treiber einigermaßen paarig sind oder die Produkte der Stromverstärkungen von Treiber- und Endtransistor beider Zweige halbwegs übereinstimmen.

VG René
fritze67
Die Treiber auszumessen, halte ich für noch wichtiger als die Endtransen.

Ronald
Gertl
Hallo zusammen,

danke für die guten Informationen. Das die Treiber zu den jeweiligen Endstufen passen müssen hatte mir schon Steffen geraten und gut beschrieben. Das hatte ich dann auch gemacht. Allerdings wird zB ein SD337 schon bei 150mA Kollektorstrom sehr warm, so habe ich die Messungen mit eben 150mA durchgeführt und damt die Paarungen. Ich hoffe das war OK?

Vielen Dank
VG
Christian
fritze67
Beim SD 337 sind 150 mA zum Ausmessen angegeben. Ich würde Leistungstransen zum Ausmessen immer mal schnell auf einen herumliegenden Kühlkörper schrauben.

Ronald
Goofi
Wie schon Ronald und ich gesagt haben, an sich müssen die Transis bei Messströmen von > 100mA gut gekühlt werden. Nach meinen Beobachtungen steigt die Verstärkung bereits bei 10K Temperaturerhöhung merklich an. Ungekühlt sind schnell mal 50K erreicht.

Die Tatsache verzerrt die Ergebnisse möglicherweise mehr als die Abweichung der Kennlinien.

VG René
fritze67
Aber ein Ic von 6 mA ist für eine Leistungstranse eben nicht aussagekräftig.

Ronald
Gertl
Hallo,

nach eueren hilfreichen Informationen bin ich jetzt denke ich gut gerüstet um vernüntige Werte zu erhalten und gängige Endstufen zu bauen.
Bis vor kurzem hab ich bei defekt auch immer nur getauscht ohne zu messen. Den Ruhestrom hab ich zwar eingestellt aber das da noch viel mehr ist ...
Gewundert hab ich mich immer nur über ungleich warme Kühlkörper.

Nochmals vielen Dank
Vg
Christian
fritze67
Im schlimmsten Fall überlastest Du die Treiber.

Ronald
Goofi
Christian hat nach seiner Angabe oben zwischen 6 und 150mA gemessen, das sollte reichen.

Man muss es ja nicht übertreiben bei den stark gegengekoppelten ES von V10x und V200. Bekanntlich reagieren die recht gutwillig auf Abweichungen von der Paarigkeit.

Weniger als 20% Abweichung über den gesamten Aussteuerbereich von 50mA bis ca. 2,5A sind sicherlich Wunschdenken.

Die meisten hören wohl bei Zimmerlautstärke und die ist nah am Ruhestrom. Für mich zumindest sind hier minimale Verzerrungen wichtiger als bei 25W.

VG René
Gertl
Hallo nochmal,

im Schaltplan werden die Typen SD337B/338B genannt. Habe aber SD337C/338C verbaut.
Hätte auch noch SD337A da. Hab leider beim Suchen nichts dazu gefunden, denke aber schon das das relevant ist. Was bedeutet nochmal der letzte Buchstebe? Ist das ähnlich der KT Typen mit W und G?

Danke
VG
Christian
fritze67
Das ist die Stromverstärkungsgruppe:
A: 40-100
B: 63-160
C: 100-250

Ronald
Goofi
Bei den "Vorlagen" BD13x/140 u. v. a. steht übrigens die Zahl hinter dem Strich für die Stromverstärkungsgruppe. A entspricht der 6 (im Mittel 60), B der 10 (i. M. 100) und C der 16 (i..M. 160).

Dagegen steht der nachgefügte Buchstabe bei den Russen meist für die Spannungsfestigkeit.

VG René
Gertl
Hallo,

kann ich also problemlos die B Typen gegen C Typen ersetzen?

Danke
VG
Christian