UKW Antenne umbauen

Ralfi
Hallo,
da ich heute beim Regen an einem HMK Tuner gebastelt habe kam mir die Idee, eine UKW Antenne so umzugestalten, dass an Stelle des Reflektors auch 2 Direktorenelemente montiert werden können. Die Idee ist, mit einer Antenne vorwärts / rückwärts Empfang zu haben. Denn in meiner Werkstatt ist der Empfang recht bescheiden, der Runddipol arbeitet ganz gut, aber nicht perfekt. Ein gerade Dipol ist etwas besser, aber da die Sender aus Berlin neuzeitlich leistungsgedrosselt auf Sendung gehen, bin ich über jede Verbesserung durch die Antenne dankbar.
So könnte ich vorwäts nach Berlin "sehen, rückwärts Richtung Süden nach Sachsen Anhalt. Da kommen interessanter Weise auch einige MDR Sender in Stereo.
Meine Frage wäre ob jemand sich damit schon mal auseinander gesetzt hat.
Ich habe eine 5 Elemente Antenne und würde den Reflektor weglassen und dann 2 Direktoren montieren wollen. Da wäre ebend nur die Frage welcher Abstand zum Dipol und ob das nicht kontraprodutiv ist.
Der Verzicht auf den Reflektor macht im aktuellen Empfangstest mit der 5 Elemente Antenne nicht viel aus, also praktisch nicht zu merken, in der Abstimmungsanzeige halt einen Tick weniger, ist aber auch vom Sender abhängig.

Ach so. Falls jemand Interesse an UKW Antennen hat, ich habe einen Händler besucht und der fertigt Antennen selber ganz guter Ausführung wie ich finde. Halter der Elemente sind aus Metall, unterstützend oben und unten vom Element. Also nicht wie damals die Blankenburger Antennen waren (meine UKW jedenfalls war so), dass das Kunststoffteil oben an der Schraube festgegammelt war und dann zerbröselte.

Ich hatte auch mal das Spindler oder Rothammel Antennenbuch, sind aber leider weg.

Für Hinweise und Vorschläge zum Umbau der Antenne wäre ich dankbar.
Zippel
Hallo,

ich würde lieber zwei Antennen machen und "rückwärts" über einen Zweifachverteiler zusammenschalten.
Dein Vorschlag weiß ich nicht, wenn dann würde ich auf der anderen Seite genau die selben Abstände und Längen machen wie auf der vorhandenen Seite. Kann man nur probieren.
Weiß nicht was das für komische Blankenburger Antennen waren, bei mir war noch kein Kunststoffteil (Dipolgehäuse) zerbröselt wenn dann der Metallwinkel wo das Gehäuse seitlich reingeschoben wird.
Deshalb mache ich bei all meinen Antennenbauten Edelstahlschrauben dran und im Dipolgehäuse die Kontakte samt Anpassungsübertrager kommt satt Fett dran. Aber nicht das Gehäuse selber vollstopfen dann läuft das Wasser aus dem Gehäuse nicht ab.
Es gibt auch Edelstahl Mastschellen aaaber die sind nicht ganz günstig, hab ich trotzdem bei meinen beiden 9er genommen.

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Damals stand noch eine 4 vorn im Preis als ich die kaufte.

Gruß Zippel

Hier allerdings mit normaler Mastschelle.
Ralfi
Hallo Zippel,

beide Seiten gleich war auch meine Idee, allerdings würde der Platz nur für 2 Direktoren reichen, nicht für 3 Stück. Wenn man eine 3 Element Antenne nimmt, da ist der Abstand vom Direktor ja grösser zum Dipol. Aber du hast recht, Versuch macht klug. Ich werde mir nochmal 3 Elemente anfertigen, Halter habe ich schon auf Verdacht mit der Antenne erworben. Dann mit Kabelbinder festmachen und testen, ich bin gespannt.

So ist die Antenne übrigens ziemlich leistungsstark, ich empfange mit der Ausrichtung nach Osten sogar Power Radio in Stereo, wird mit 300 Watt in Fürstenwalde abgestrahlt. Dabei liegt die Antenne 1m über dem Boden auf einem Gebüsch als Ablage.
Zippel
Hallo Ralf,

die 5er gehen richtig gut für die Größe.
Ich würde wenn Platzmäßig möglich trotzdem zwei machen und dann zwei gleiche Antennen das in etwa der selbe Pegel erreicht wird und Abstand übereinander ca. 1m.

Gruß Zippel
kampfruderer
Hallo Ralf,

ich habe an beidem Interesse: Am Ausgang deiner Untersuchungen und am Antennenbauer. LEtzteren hätte ich wohl in Reichweite, wenn ich in Bärlin arbeite?

Am Standort meiner "Hütte" ist die Situation nämlich ähnlich: Ich möchte Bremen empfangen, aber aus Hamburch (Werner-Schreibweise) kommen zusätzlich interessante Programme.
Im Moment ist die Dachantenne (z.Z. 3 Elemente) der Musikanlage auf Bremen gerichtet.
Wenn ich Programme aus anderen Richtungen hören möchte, muß ich auf Röhren- oder Kofferradio mit eingebauten Antennen ausweichen. Das ist weder vom Empfang noch vom Komfort her optimal.

Kann man wirklich zwei unterschiedlich ausgerichtete Antennen über einen Koppler sinnvoll verbinden? Dummerweise liegt nur ein Koaxkabel vom Dachboden ins Wohnzimmer, sonst könnte ich einfach bei Bedarf "unten" umschalten oder umstecken ... aber das wäre ja zu einfach.

Gruß
Christian
Goofi
Hallo Christian,

Zitat:
Original von kampfruderer
Kann man wirklich zwei unterschiedlich ausgerichtete Antennen über einen Koppler sinnvoll verbinden?


klar geht das. In der DDR war das für viele Haushalte die Regel, auch und gerade bei Fernsehantennen VHF und UHF. Denn die Westprogramme kamen oft aus ganz anderen Richtungen. Und nicht immer aus Richtung West. Zunge raus

VG René
Zippel
Hallo Christian,

mit den Ostverteilern geht das auf jeden Fall aber wie es bei den Wessidingern ist k.A..
Hab meine beiden UKW seit Ostzeiten so zusammengeschalten und zu Analogzeiten die beiden VHF und die beiden UHF auch so, einmal Hessen und einmal Norddeutscher.

Grtuß Zippel
Steffen
Hallo,

wichtig beim Zusammenschalten 2er identischer Antennen zum Empfang von Sendern aus unterschiedlicher Richtung oder Antennengruppe zur Verbesserung der Richtwirkung ist eine identische Leitungslänge von Antenne zum Verteiler.
Wir haben bei UKW immer die Bernburger Widerstandsverteiler genommen, wie sie in den GGAs verwendet wurden. Die geschirmten Blankenburger und auch die neumodischen Verteiler haben kleine Trafos drinnen.
Ich weiß nicht mehr den Grund, aber die waren nicht so gut geeignet.

Steffen
moritz
Guten Abend, da gab es im Antennenbuch mal ne Idee, die hieß "JanusAntenne"....da wurden 2 Identische Antennen auf einen TRäger montiert.... in der Mitte Kein Reflektor.....
Dipole Paralell geschaltet.
Damit wird das VRV wegoperiert....
Jeweils ca. 5 Elemente.......
VG. Moritz.
moritz
Hallo Steffen, das ist einfach, da beide Signale vom selben Sender phasenrichtig zusammengeschaltet werden müssen, um da sonst kein Mehrgewinn entsteht.
ist Änlich wenn du 2 Trafos miteinander verbinden du möchtest , die evtl. 6 V erzeugen, und du sie an 2 Steckdosen anschließt..... möchest du auch den doppelten Strom.
VG: MOritz.
Ralfi
Hallo,
der Rückwärts Empfang funktioniert, also 2 Direktoren mit dem gleichen Rastermaß wie nach vorne angebaut. Nach meinen Versuchen war es relativ egal, ob und wo die beiden Elemente sitzen, die Anwesenheit im Bereich vom Dipol bringt einen Anstieg der Feldstärke (nach Anzeige).

Ich habe zum Beginn der Testreihe die komplette Antenne mit Reflektor im Garten (weg vom Haus und ca. 2Meter über dem Boden) in Position nach Süden gebracht und bin auf Sendersuche gegangen: Fazit: der Empfang der weiter entfernten Sender aus Sachsen Anhalt oder Sachsen verbessert sich nicht wirklich durch direkte Ausrichtung, Stereo ist hörbar mehr oder weniger verrauscht, bei fast allen Sendern wie MDR1, SAW, MDR Jump.
Die Antenne Richtung Magdeburg gedreht, kommt von der Richtung Radio Brocken in halbwegs gutem Stereo.
Die Antenne Richtung Berlin, also von mir aus gesehen Richtung 2 Uhr, bekommen ich die Berliner Standort Scholzplatz, Schäferberg und Alex, von Potsdam den Horstweg gut rein. Aber mit 5 Elementen bei 35 km Entfernung sollte es mehr brummen. Die Ursache für den schlechten Empfang sehe ich neben der tiefen Lage am Empfangsort auch in diese Richtung gesehen darin, eine größe Hügelkette schattet den Empfang ab. Denn ich habe selbst von der Dachspitze aus quasi keine Sicht zu den Sendeanlagen. Diese sind aber selbst von Beelitz (liegt etwa 10 km südlicher von mir) bei entsprechender Höhe zu sehen.
Um die Antenne auszurichten habe ich dann doch mal ne Karte benutzt um die optimale Empfangsrichtung zu finden. Ein hin und her Test ergab zwischen 2 Hausern vom Nachbarn durch in etwa passt es. So habe ich die Antenne in etwa 2 Meter Höhe montiert. 3 Meter Höhe zum Test brachten einen echten Zugewinn im Empfang (dazu habe ich die Feldstärkeanzeige auf die beiden stärksten Sender 88,8 Mhz und 99,7 auf fast vollen Anzeige eingestellt, um die Relation zu den anderen Sendern zu erkennen. Der Empfgang verbesserte sich jedoch für die etwas schwächeren Sender nicht gleich. Da ich jedoch nur die 2 Meter habe für die finale Lösung bleibt das so.
Dann habe ich den Reflektor entfernt und mit den Elementen (Richtung Süden)rumprobiert. So gelang es mir sogar mal die Frequenz 89,6 Mhz (kommt von vorne aus Berlin)ziemlich auszulöschen. War schon interessant. Weitere Effekte dieser Art konnte ich nicht erzielen.
Der Empfang nach Süden ist also durch die zusätzlichen Direktoren zwar eindeutig zu verbessern, doch MDR 1 aus Dessau abgestrahlt, schwächelt so oder so. Also ich meine wie oben geschrieben mit der Vollausrichtung der Antenne komplett oder halt die Bastellösung mit den 2 Direktoren. Einzig beide hinteren Direktoren weggelassen war der Rückempfang merklich schlecht (kein Stereo).

Aber was der ganzen Sache wieder einen interessanten Aspekt gibt ist folgendes, denn ich konnte sogar auf 100 Mhz Radio PSR, in Mono, aber recht ordentlich emfangen. Der kommt, wenn die Sendertabelle stimmt die ich habe, vom Standort Geyer. Also das ist schon was. Mein Wohnort liegt, wenn man von der Autobahn kommend schaut, tiefer als die Umgebung. Somit ist wohl auch der Empfang aus Richtung Süden generell abgeschwächt. Wieso nun PSR da rüber kommt, muss mit einer Besonderheit durch Reflektionen zu tun haben. Denn auf der Autobahn (Rasttätte Michendorf) kann man auf 500 Metern fast immer PSR empfangen oder erkennen. Ein kleines Stück weiter und schon kommt aus Polen ein kirchliches Programm auf der Frequenz.
Ich werde mir noch einen 3. Dipol aus Spass beschaffen und anbauen, aber muss auch sagen, der Empfang der oben genannten Sender ist für mich nicht wirklich interessant. Also ich meine was nach meinem Geschmack die Programme an sich, die Musik und Moderation und sowas betrifft. Da sind auch die Berliner Sender nicht besser, teilweise weil ja viele aus der gleichen Eigentümer Küche betrieben werden.
Ich freue mich nun wenigstens einige Programme fast rauschfrei zu empfangen, die ich öfter höre. Dazu MDR1 in halbwegs guter Qualität, das passt schon. Aber zu Zeiten als wir noch vom Radio aufgenommen haben wäre es nicht akzeptabel gewesen.
Was auch interessant ist, ich bekommen auf 90,5 Mhz Antenne MV1 vom Standort Helpterberg, je nach Sonnenstand (da habe ich auch gestaunt, mehrfach getestet) sogar in ganz schlechtem Stereo. Oder fast nicht und mit Fading Effekten. Sowas habe ich bisher auf UKW eigentlich nicht so oft festgestellt. Entweder da oder weg der Sender.
Also in Anbetracht der Sache finde ich es spannend, nun öfter mal in der Werkstatt den Rema Tonica (wird gerade hergerichtet) zum Einsatz zu bringen, die Skala durchzukurbeln und an Hand der Senderlisten zu schauen was geht mit dem Fernempfang. Das man dann auch mal bei besonderen Wettersituationen sehen kann was geht.
Goofi
Hallo Ralf,

Zitat:
Original von Ralfi
Was auch interessant ist, ich bekommen auf 90,5 Mhz Antenne MV1 vom Standort Helpterberg, je nach Sonnenstand (da habe ich auch gestaunt, mehrfach getestet) sogar in ganz schlechtem Stereo. Oder fast nicht und mit Fading Effekten. Sowas habe ich bisher auf UKW eigentlich nicht so oft festgestellt. Entweder da oder weg der Sender.


diese als "Tropo" (abgekürzt von Troposphäre) bekannten Überreichweiten sind völlig normal, gerade bei Hochdruck- und Inversionswetterlagen.

So konnte ich schon als Kind wenige km südlich von Hoyerswerda z. B. wochenlang die Radio-DDR-Ferienwelle vom Helpterberg empfangen.

Da wir kein Westradio (vom Scholzplatz oder aus Britz) hören sollten lief eben das. Augenzwinkern

Hauptsache Musik.

Letztens wunderte ich mich, dass ich auf der A13 bis kurz vor dem Schönefelder Kreuz den MDR-DAB-Mux verfolgen konnte. Auf der Rückfahrt war er dann wieder weg. Also wurde nicht die Sendeleistung erhöht (wie erhofft), sondern es war mal einfach vorbei mit "Tropo". Auch der NDR-Mux ging schon mal auf der Fahrt von Dresden Richtung BZ.

Nichts Besonderes. Zu Armeezeiten mit viel Muße zum Radiohören hatten wir tagelang mal jede Menge italienische, spanische und portugische Stationen auf dem Band, teilweise rauschfrei in Stereo. Ein paar Tage später war der "Spuk" wieder vorbei. Auch Ö3 aus Wien kam öfter mal durch. Damals funkten die Polen und Tschechen zum Glück noch anderswo.

VG René