Steffen
Hallo,
ich steh vor einem kleinen Problem, vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit:
ich möchte alte Röhren entsockeln. Röhren mit sog. Außenkontaktsockel. Diese sind mit dem Sockel mit einer Art Schaumkleber aus Phenolharz verklebt. Und wie es Murphys Gesetz so will, ist der Sockel immer dann lose, wenn er fest sitzen sollte. Wenn man ihn aber entfernen möchte, sitzt er bombenfest.
Hat jemand einen Trick, wie man den entfernen kann, ohne Sockel oder Glaskolben zu zerstören? Im RM.org schlägt jemand vor, ihn in Wasser zu kochen und so den Kleber zu lösen. Hab ich noch nicht versucht, da es mir nicht sehr plausibel erscheint. 100°C sind ja nicht so viel wärmer als eine Röhre im Betrieb, ich glaub da nicht dran, daß es sich löst. Heißluftpistole hab ich Angst, daß der Glaskolben platzt bei zu hoher Temperatur.
Kontaktstifte sind schon entlötet, das war ja kein Problem. Aber der Glaskolben sitzt auf dem Sockel bombenfest.
Frage 2: hat schon mal jemand den Glaskolben einer Röhre aufgeschnitten, um ihn abzunehmen? Hab mit ausgedienten P-Röhren experimentiert. Mit dem Dremel geht das ganz gut, leider springt das Glas sofort etwas um die Schnittstelle herum, was dann absplittert, so daß man keinen sauberen Schnitt erreicht. Auch die Röhre vorher belüften (Pumpstutzen abkneifen) bringt nix.
Danke
Steffen
RPF
wenn du den Sockel abbekommst passt alles in den Sockel, die AB2 sieht ohne Abschirmung fast aus wie die VY2, zur Not kannst du sie auch komplett an Stelle der VY stecken und die Diode in ein altes Kondensator Rohr schieben und an der Fassung unterm Chassis einbauen , der Heizwiderstand muss ohnehin angepasst werden.
Rolf
Steffen
Hallo Rolf,
das weiß ich doch alles

Das beantwortet aber die Frage leider nicht.
Wie bekomm ich den Sockel zerstörungsfrei ab!
Den Kolben kann man ggf. mit benzingetränktem Faden abschneiden, oder gar mit glühendem Widerstandsdraht.
Aber der Sockel ist da immer noch nicht ab!
Steffen
Goofi
Hallo Steffen,
warum soll das mit dem Kochen nicht klappen? Viele (v. a. traditionelle) Kleber mögen doch keine Feuchtigkeit.
Die Beschriftung leider auch nicht.
VG René
Steffen
Ach so, Du meinst die Temperatur in Verbindung mit der Feuchtigkeit? Naja, wäre ne Idee. Aber Phenolharz wasserlöslich? Dann würde sich Bakelit ja auch auflösen.
Beschriftung ist eh keine drauf, das ist nicht das Problem. Ich werds mal testen müssen, um es herauszufinden.
Steffen
Steffen
So, es gibt erste Erfolge
Kochen hat offenbar nichts gebracht, der Glaskolben saß immer noch bombenfest. Ich hab dann die Röhre über Nacht im Wasserbehälter gelassen und siehe da, früh ließ sich der Röhrenkolben mit einem beherzten Ruck vom Sockel brechen. Also hatte René doch recht, der Kleber mag keine Feuchtigkeit!
Steffen
OC923
Hallo Steffen,
also befestigen kann man die mit paar Tropfen Spiritus und festspannen mittels Gummiringen.
Dann sollte es andersherum auch mit Spiritus gehen.
Ich habe bisher immer nur befestigt und mir von Sockeln den Klebstoff geborgen und in Spiritus aufgelöst. Mancher löste sich, Anderer nicht, haben aber beide das gleiche Aussehen. Auf dem Boden setzte sich ein feines Sediment ab - eventuell Quarzstaub.
Diese braune Lösung nehme ich nun zum Befestigen.
Viele Grüße
Bernd
Steffen
Hallo Bernd,
danke für den Tipp. Hab die Kleberstücken gerade wieder aus dem Abfalleimer "geborgen" und in ein Zip-Tütchen verpackt!
Steffen
OC923
Hallo Steffen,
die Zeit von Bakelit ist schon lange vorbei. Aber in DDR-Schulen hatte man Phenolharz zur Anschauung. Leider habe ich noch keines irgendwo auftreiben können, ist wohl alles weggeflogen.
Bakelit wird ja erst duch erhitzen und unter Zusatz von Füllstoffen daraus.
Viele Grüße
Bernd
OC923
In der Bucht gibt es dummerweise gerade Phenolharz. Aber nicht gerade preiswert mit dem Versand.
Viele Grüße
Bernd
Daniel albr.
Hallo Steffen.
Röhen öffnen geht mit der " heißer Draht Methode" gut.
Pumpstutzen weg, an der zu brechenden stelle mit der Feile leicht anritzen,
Kanthaldraht drum anfang und enden da wo du den Ritz gemacht hast, langsam
Strom auf den Draht und in wenigen sekunden bricht die Röhre genau an der Stelle.
Goofi
Hallo Daniel,
Steffen möchte die Röhre nicht öffnen, er möchte sie nur vom (angeklebten) Bakelitsockel befreien.
VG René
Steffen
Hallo Daniel,
danke, werde es mal testen und dann berichten.
@René,
doch genau das wollte ich machen. Frage bestand ja aus 2 Punkten. Punkt 1 war das Ablösen vom Sockel -> hat geklappt. Punkt 2 war das Zerlegen der Röhre ohne den Glaskolben in seiner Form zu zerstören.
Steffen
Goofi
Aja ok..Na dann sollte es ja klappen mit Daniels Tipp.
VG René
OC923
Hallo,
das mit einem glühenden Draht klappte bei mir auch nur manchmal. Aber auf jedem Falle besser als mit einer Diamantscheibe oder -feile direkt öffnen. Aber oft springt das Glas, wo es will.
Ich öffne die Röhren aber unterhalb der oberen Sockelkante. Begradigen tue ich dann mit feinem Wasserschleifpapier - Naßschleifen auf planem Untergrund und nicht zu stark aufdrücken.
Anschlißend drehe ich einen Kunsstoffring, der gerade so, nicht zu straff, in den Sockel paßt, im welchen ich das Glas mit Epox einklebe. Somit läßt sich der Kolben immer wieder zerstörungsfrei abziehen.
Besonders schlecht geht das bei den Gläsern der DDR-"Stahlröhren".
Durch den geringen Abstand zum Anschmelzrand des Bodens, wo die größten Glasspannungen sind, springt das Glas unkontrolliert. Ich habe dafür letztens 10 Röhren gebraucht, um einen guten und einen etwas verkürzten Kolben zu erhalten - da verliert man schon bald die Lust.
Ein Glück, daß ich auch nie eine defekte Röhre weggeschmissen habe - so schnell sind die dann aufgebraucht.
Viele Grüße
Bernd