Fehler PA1205 Tragarmbewegung

Hallo!

Ich habe hier einen PA1205, bei dem das Flexband gebrochen war. Fehler äußerte sich so, daß der PA beim Einschalten den Suchlauf nicht startete, wenn man etwas gegen das Flexband gedrückt hat, startete der Suchlauf und alles hat funkioniert. Also habe ich ein neues Flexband bestellt und eingebaut.

Dabei habe ich jedoch einen dummen Fehler gemacht - ich hab das Flexband beim ersten Versuch auf der Hauptplatine verkehrt herum angeschlossen. Danach passierte beim Einschalten nicht viel, also hab ich noch mal in die Anleitung gesehen und das Flexband nun richtig angeschlossen.

Momentan ist nun folgender Fehler vorhanden: Schaltet man den PA ein, fährt er den Tonarm sehr schnell gegen die rechte Seite, also in Startposition, dort bleibt der Tonarm stehen, aber der Linearmotor treibt weiter nach rechts, es wird ">>" im Display angezeigt. Bewegt man den Schlitten per Hand zur Mitte, wird er erneut sehr schnell in die Startposition bewegt. Manchmal passiert es aber, daß die Displayanzeige beim erreichen der Endlage auf "--" wechselt und der Tonarm nicht weiter angetrieben wird. Bewegt man den Tonarmschlitten dann per Hand in die Mitte, wird er nicht zurück in die Endlage bewegt. Ein Suchlauf startet aus der Endlage dann nicht.

Drückt man in diesem Zsutand auf Stop, zeigt das Gerät ">> H" an, treibt den Tonarm wieder nach rechts und verbleibt dort mit der Anzeige ">> H", wenn man den Tonarm noch einmal aus nach Links schiebt, wird er wieder energisch gegen die Endlage geschoben und manchmal schaltet der PA dann ab.

Ich habe die Endlagenkontakte durchgemessen, die geben in der jeweiligen Endlage Kontakt.

Wo sollte ich weitersuchen?

Guido

Hallo Guido,

bei der Vorgeschichte mit dem verdrehten Leiterband würde ich auf ein defektes Transistorarray tippen. Miß mal die 4 Transis durch.

Steffen

Hallo Steffen,

nein, das Transistorarray ist ganz. Wie wird der Sensorplatine auf der Tragarmeinheit eigentlich Masse zugeführt? Ich vermute hier den Fehler.

Guido

Hallo Guido,

Masse kommt übers Flexband.

Steffen

Hallo Guido,

ich vermute eher, dass du durch das Verdrehen des Flexbandes die Infrarotdioden oder die Fototransistoren abgeschossen hast. Schau dort mal nach.

LG Thomas

Hallo!

So, hab jetzt den Massekontakt wieder hergestellt. Ich habe das neue Flexband schon beschädigt und darum flicken dürfen (eigene Blödheit). Warum hatte ich ein Masseproblem vermutet? Die IR-LED im Reflexkoppler funzelte nur, wenn der Schlitten in Endlage ist, hat sie aber auch mal richtig geleuchtet. Jetzt leuchtet sie stabil.

Das Fehlerbild hat sich nun wie folgt geändert: Der PA zeigt kurz ">>", dann "--" nach dem Einschalten. Wenn man den Tonarmschlitten vor dem Einschalten verschiebt, fährt dieser nun bei einer Anzeige von ">>" nach rechts, soweit normal. Aber er startet nun keinen Suchlauf. Drückt man auf "Stop" und der Tonarm ist rechts, geht der PA wie gewünscht aus. Schiebt man den Tonarm nach links und drückt dann Stop, fährt der Tonarm nach rechts und geht aus - auch normal.

Warum startet der nun keinen Suchlauf?

@Fischi, welche meinst du? Im Strichrasterkopper, im Reflexkoppler oder im Tonarm-Nachführungskoppler? Was heist nachsehen? Oder anders: wie meß ich das? IR-Leds kann ich ja mit ner Kamera sehen.

Guido

Hallo!

Ich habe mir mal die Belegung des Flexkabbels zusammengestellt und Stück für Stück untersucht.
Die IR-LEDS im Tonarmkoppler und im Reflexkoppler leuchten, mit Kamera ist das zu sehen.

Folgende Anschlüsse hab ich untersucht:

4590 und 4580, hier sind die beiden Fototransistoren des Strichrasterkopplers angeschlossen. Ich messe bei manueller Bewegung des Schlittens wechselnde Spannungen. Scheint ok zu sein.

4570 ist die Versorgungsspannung für alle IR-LEDs, Die Leds leuchten, also auch ok. 2 LEDs seh ich leuchten, bei den vom Strichrasterkoppler nehme ich das an, da die zugehörigen Fototransistoren auch angesteuert werden.

4560 hat 4,8V. Dort soll logisch high liegen nach dem Einschalten. Dieser Anschluß geht auf den EMR, Port 27. Bei abgezogenem Flexkabel liegen dort 0V an.

4540 ist Masse, ok.

4530 und 4520 sind die anschlüsse für den Liftmagnet. Hier messe ich bei abgezogenem Flexkabel (bei gestecktem sind die Kontakte ja durch die Spule verbunden) einmal etwa 20V und einmal etwa 13 V, der Liftmagnet wird tatsächlich etwas angezogen. Hier scheint etwas defekt zu sein! Allerdings bräuchte ich da etwas Hilfe in der Ansteuerschaltung, das ist eine Brücke aus einem SF 816 und einem SF 826.

4510 und 4500 ist der Anschluß für den Linearmotor. Da das Array ok ist und der Arm nach innen fährt nach dem Einschalten (falls er nicht innen steht) sehe ich auch kein Problem.

Soll ich nun die Ansteuerung des Liftmagneten untersuchen, oder eher die Logiksignale?

Guido

Hallo!

Ich habe die Serviceanleitung gründlich gelesen und bin zu einigen weiteren Erkenntnissen gelangt.

Zunächst noch einmal die Ausgangslage:

Ich habe das Flexkabel an der Steuerleiterplatte irrtümlich um 180° verdreht angeschlossen.

Die Belegung sieht so aus:

4500 - Linearmotor
4510 - Linearmotor
4520 - Liftmagnet
4530 - Liftmagnet
4540 - Masse
4550 - VT2030 Reflexkoppler
4560 - Port 27 EMR (Eingang), von Logik-IC (Gatter)
4570 - Spannung für IRLeds
4580 - VT 2020 Strichrasterkoppler
4590 - VT 2010 Strichrasterkoppler

Was ist nun durch da Verdrehen des Kabels passiert?

Der Linearmotor hat die beiden Anschlüsse der VT 2020/2010 untereinander kurzgschlossen.
Die führen über R zu Gattereingängen - hier vermute ich keinen Fehler.

Das Transistorarray hat einen oder beide Fototransistoren mit einer Spannung angesteuert. Das meinte Fischi mit "ich soll mal prüfen, ob es die Fotodioden/transistoren zerschossen hat". Die scheinen mir jedoch noch in Ordnung zu sein.

Der Liftmagnet hat die Spannung für die IR-LEDs auf den EMR-Port gegeben - ist sicherlich übel für den Port des EMR!

Die Vertauschung von Masse mit dem Anschluß des Reflexkopplers sollte keine Gefahr für den VT 2030 gewesen sein.

Der EMR startet, der PA fährt den Arm nach rechts und dann sollte der Suchlauf starten. Der EMR wartet dabei auf H an Port 27 (4,8V gemessen!). An dieser Stelle läuft das Programm nicht weiter, es müßte ja "<<" anzegeigt werden und der Linearmotor angesteuert werden. Der EMR reagiert aber auf korrekt die Tasten Start und Stop.

Seltsam finde ich auch, daß an einigen Ports des EMR etwa 3,5V zu messen sind - ist das nicht etwas zu niedrig für high-Pegel? Das Logiksignal A (Nachführbewegung Pin 8 Vi4040) führt mit 13V eine mMn. viel zu hohe Spannung.

Jetzt ist guter Rat teuer. Ich würde am liebsten die Steuerplatine und die Tragarmeinheit jemandem zukommen lassen, der sich damit besser auskennt als ich. Alleine schon den Wechsel des EMR auf der zweiseitigen Platine möchte ich nicht selber machen.

Guido

Zitat:

Original von ggrohmann Ich habe das Flexkabel an der Steuerleiterplatte irrtümlich um 180° verdreht angeschlossen.

Wie stand es hier neulich: Bewährte Fehler passieren immer wieder.

Wenn Du den EMR rausschneidest und die Lötaugen mit einer Stecknadel schön säuberst sollte der Wechsel doch gelingen denk ich.

Ich wollte übrigens gestern einen Tamiya-Modellakku laden und hab ihn trotz 2x Hinguckens vertauscht an mein Po**lin-Labor-NT angeschlossen. Mich dann gewundert, dass ich über 1V bei beträchtlichem Stromfluss nicht hinauskam. An den Zuleitungen habe ich mir fast die Finger verbrannt. Aber glücklicherweise hat sowohl NT als auch Akkupack überlebt.

VG René

Hallo!

Mein PA1205 stand nun doch eine Weile herum, ohne daß ich den angefaßt habe. Nachdem nun auch ein weiterer PA ein neues Flexband brauchte, habe ich für den PA 1205 bei Steffen die Prozessorleiterplatte mitbestellt und gestern eingebaut. Der Einbau ist ziemlicher Sackgang, ich habe neue Kabel mit 0,6mm Durchmesser verwendet und jedes Kabel mit einer Kreuzpinzette eingefädelt. Außerdem habe ich den V4030 gewechselt. Falls jemand solches Kabel braucht, ich habe noch ein paar Meter.

Nach dem Zusammenbau kam leider der Schreck, daß sich nichts tut, nur der Motor dreht und der Tonarm wird mal abgesenkt. Der PA verhielt sich so, als ob kein EPROM steckt, das konnte ich leicht nachvollziehen, indem ich den EPROM gezogen habe. Also hab ich noch schnell einen anderen EPROM eingesteckt und siehe da, er macht wieder seinen Suchlauf.

Wenn man das Flexband also falsch herum auf der Hauptleiterplatte einsteckt, zerschießt es den Prozessor (genauer den Eingabeport) und vermutlich auch den V4030.

Ich vermute, daß ich beim Prozessorwechsel auf der vorhandenen Leiterplatte einen Leiterzug zum EPROM beschädigt oder mit einem benachbarten kurzgeschlossen hatte und daß dadurch das Programm im EMR nicht anlief.

Jetzt steht noch der Abgleich aus, aber das mache ich mal in Ruhe. Hauptsache ist, der PA läuft erstmal wieder.

Guido