VEM 9V Motor - Lagerbuchse wechseln?

wonni 1953
Hallo Fachleute,
an einem MU300 aus einer SC 1800 hatte ich heute erstmalig eine ausgeschlagene Lagerbuchse am VEM Motor. Mit viel Mühe habe ich die ausgeschlagene Buchse entfernt und eine neue eingebracht. Wie geht man da richtig vor, um die "alte" Buchse zu entfernen?
Danke für jeden Hinweis und VG

Michael
rest49
Hallo Michael,

damit kennt sich Purzel aus. Frag ihn doch einmal direkt. Er hat mir da auch schon geholfen.

Gruß Reiner
wonni 1953
Hallo Reiner,
Dein Vorschlag ist sicher richtig, aber ich habe es extra unter Tipps und Tricks
angefragt, damit auch evtl. andere Laien auch noch etwas davon haben.
Mein stümperhaftes Vorgehen ist da sicher nicht zu empfehlen. Also ich habe in die ausgeleierte Rotbuchse eine Holzschraube "gewürgt", hatte nach deren Entfernung aber nur die obere Hälfte der Buchse dran. Dann per Hand mit einem 5mm Spiralbohrer vorsichtig weiter nach unten gearbeitet und den letzten Kegel unten mit dem Dremel und eine Fräser entfernt. Somit ging die neue Buchse vollständig rein und nun tut es der Motorläufer wieder ohne zur Seite ausztuschlagen.

VG Michael
Steffen
Hallo Micha,

Du weißt doch, es gibt Leute, die ihr vermeintlichen Wissen lieber mit ins Grab nehmen, als andere daran teilhaben zu lassen. So ist das heutzutage leider...

Die Buchse ist eigentlich nicht zum Tausch vorgesehen, sie ist bei der Herstellung eingepreßt bzw. geschrumpft worden. Du mußt entweder die Buchse herunterkühlen (schwer zu machen) oder die Buchsenaufnahme ordentlich erwärmen. Dann geht sie mit viel gutem Willen heraus. Die Idee mit der Schraube war schon nicht verkehrt, anders kann man sie kaum heraus bekommen, da ja auch von unten kein Herankommen ist, weil auch hier eine Buchse eingepreßt ist.
Die neue Buchse am besten vorher in den Froster legen, damit sie schön kalt ist und etwas schrumpft, dann rutscht sie saugend in die Aufnahme herein, die man zusätzlich noch erwärmen kann, so daß sich diese ausdehnt.

Steffen
CSI
Hallo Michael,

hatte es zwar hier in einem Beitrag schon einmal vorgestellt, aber jetzt hier nochmal mit einer genaueren Beschreibung der Arbeitsgänge, welche mich zum Erfolg führten.

Auf dem ersten Bild sieht man die ausgeschlagene Buchse, die dazu führte, dass der Anker des Motors bereits am Dauermagnetpaket schliff.
Zunächst wurde der Motor grob gereinigt.
Danach wurden beim Zerlegen alle Teile mit rotem Nagellack so markiert, dass ein lagerichtiger Zusammenbau wieder stattfinden kann - Bei falschem Zusammenbau kann es sein, dass sich der Motor verkehrt herum dreht.
Im Anschluß wurde die alte Lagerbuchse auf einer Drehmaschine ausgebohrt und vorsichtig auf etwa 3/100mm Untermaß aufgerieben.
Im meinem Fall wurden dann zwei Kugellager auf die Motorwelle gepreßt und beim Zusammenbau die Buchse mit einem Heißluftgebläse erwärmt und auf die Lager geschrumpft.
Alles wieder lagerichtig zusammengebaut.
Der Motor ist nun schon seit mehreren Monaten täglich für knapp 2 Stunden störungsfrei im Einsatz.

Gruß CSI
Petzi
Hallo CSI,

Zitat:
Der Motor ist nun schon seit mehreren Monaten täglich für knapp 2 Stunden störungsfrei im Einsatz.

Wie sieht es denn mit den Laufgeräuschen wärend der Musikpausen aus?

Gruß Gerd
Steffen
Vor allem, wie ist der Motor ins MU hineingegangen? Und warum sollte ein MU-Motor bei falschen Zusammenbau falsch herum drehen? Und was soll man dort mit Nagellack markieren, wo es eh nur eine Zusammenbauvariante gibt?

Mal im Ernst, entweder hast Du die Frage nicht gelesen, hast den betreffenden Motor nie gesehen oder es sind die falschen Bilder. Und die wenigsten werden eine Drehbank u.ä. Werkzeuge zur Verfügung haben.

Steffen
wonni 1953
Hallo Leute,
nach der Reparatur des VEM Motors lief das Laufwerk mit externer Stromversorgung astrein. Nur im eingebauten Zustand drehte sich nicht mal der Motor. Die Platine unter dem SD335, der die Motorspannung liefert, war/ist schwarz. Auf Verdacht habe ich den SD ersetzt und nun läuft auch das Laufwerk.
Kann die ausgeschlagene Buchse den SD derart überfordert haben, dass er verschmort ist??
Jetzt kann der Beitrag sicher auch verschoben werden, denn mit Tipps und Tricks hat es ja nun nichts mehr zu tun.

VG Michael
Goofi
Zitat:
Vor allem, wie ist der Motor ins MU hineingegangen?


Steffen, der war gut. Zunge raus
Ich hatte mich schon gewundert, dass mein Sehvermögen über Nacht so stark nachgelassen hat.

@Micha

Immerhin gehört der SD zu einer Regelschaltung. D. h. wenn der Motor oder Antrieb schwergängig ist wird er immer an der oberen Lastgrenze gefahren..Der Motor nimmt dabei schon ein paar Hundert mA auf und der SD verträgt ohne Kühlung ca. 1,5W auf Dauer. Bei angenommenen 0,5A und 6V Spannungsvernichtung muss er aber 3W abgeben. Dabei gibt er irgendwann auf.

VG René
CSI
Zitat:
Original von Steffen
Du weißt doch, es gibt Leute, die ihr vermeintlichen Wissen lieber mit ins Grab nehmen, als andere daran teilhaben zu lassen. So ist das heutzutage leider...


Das kann ich bei den Kommentaren und Antworten die man hier bisweilen bekommt auch verstehen... verwirrt


CSI
rest49
Zitat:
Original von Steffen
Hallo Micha,

Du weißt doch, es gibt Leute, die ihr vermeintlichen Wissen lieber mit ins Grab nehmen, als andere daran teilhaben zu lassen. So ist das heutzutage leider...

Steffen


Hallo Steffen,

da muß ich Dir leider Recht geben. Ich merke das in letzter Zeit immer häufiger aber möglicherweise sind meine Fragen auch so simpel, dass eine Antwort unter der Würde des Wissenden ist.
Da lob ich mir den Goofi, der auf fast alles eine Antwort weiß.

@ Dirk,

auch hier hat Steffen Recht:

Zitat:
Mal im Ernst, entweder hast Du die Frage nicht gelesen, hast den betreffenden Motor nie gesehen oder es sind die falschen Bilder. Und die wenigsten werden eine Drehbank u.ä. Werkzeuge zur Verfügung haben.


Deine Reparaturanleitung hat tatsächlich nichts mit der Frage von Michael zu tun. Hier habe ich mich auch gefragt, wo der Zusammenhang ist.

Gruß Reiner
Zippel
Hallo,

weiß nicht was das rumgehacke hier schon wieder soll, es wurde nach Vorschlägen gefragt und es wurde ein Beispiel beschrieben und bebildert?!
Her Gott nochmal es ist eben der falsche Motor aber der hat auch ein neues Lager bekommen und die Idee an sich ist doch gut, klar hat auch nicht jeder ne Drehbank zu Hause!
Es hat auch nicht jeder ne Trafowickelmaschine zu Hause und trotzdem war/ist es interessant wenn es beschrieben und vielleicht noch bebildert ist wie hier eben beim FALSCHEN Motor zum MU.
Die Idee ist auch nicht die technisch richtige aber eben eine andere die funktioniert, weiß nicht was daran so verwerflich und falsch ist?! Mir gefällt die Idee und Ausführung der Idee, so nun hackt weiter!

MfG
Goofi
Zitat:
Original von rest49
der auf fast alles eine Antwort weiß.


Naja, bei mechanischen Sachen wie hier (leider) eher nicht. Aber Danke für die Blumen. smile

René, es hat bestimmt keiner was gegen die Bilder und auch nicht gegen die Drehbank, aber wenn man schon von der Aufgabenstellung "VEM" bzw. "MU300" abweicht schreibt man es doch dazu, oder? Sonst ist letztlich mehr Verwirrung gestiftet als Nutzen erbracht.

Ich bin bestimmt der Letzte, der immer einer Meinung mit "Scheffe" ist, aber in den allermeisten Fällen hat er nunmal Recht.

VG René
CSI
Hallo..?

Die exakte Frage war: Wie geht man da richtig vor, um die "alte" Buchse zu entfernen?
Danke für jeden Hinweis...

Da steht nicht wie geht man bei einen MU300-Motor vor...

Diese Buchsen (auch wenn es bei mir ein Sintermetallager war) ist in tausenden verschiedenen Kleinmotoren verbaut - die Vorgehensweise ist dabei die gleiche...
Eine ausgeschlagene Buchse kann man nun mal nicht exakt zentrisch mit einem Akkuschrauber und ein paar stumpfen Bohrern rauspopeln.
Man hätte die Buchse auch ausfräsen können - dazu hätte jedoch das Problem des exakten Einspannens bestanden und man hätte extra ein Programm dafür schreiben müssen.
Am Ende wäre es aber das gleiche Ergebnis...
Steffen
Hallo Dirk,

doch, es ging ausschließlich um den VEM-Motor vom MU. Deine Herangehensweise mag für Motoren von Akkuschraubern oder was auch immer das auf Deinem Bild ist und wenn man Zugriff auf einen Maschinenpark hat, durchaus stimmen und zielführend sein. Das stellt niemand in Abrede. Für den VEM-Motor vom MU aber nicht.
Kennst Du den Motor, um den es ging überhaupt? Den kannst Du nicht mal so in eine Drehbank einspannen, da müßtest Du irgendeine Aufnahme dafür bauen. Er hat nämlich kein Motorgehäuse, in dem ein Lager sitzt, dann wäre es ja einfach. Er hat ein Lager, welches oben in das Ständerpaket eingeschrumpft ist. Der Anker besteht aus einer Glocke mit Welle in der Mitte. Diese Glocke ist über das Ständerpaket gestülpt und die Welle sitzt in einem Sinterlager in besagtem Ständer. Das Motorgehäuse ist hier nur ein Blechmantel ohne Lager, welches als erstes entfernt wird.
Hier ging es eben nicht darum, wie entfern ich das Lager an irgendeinem Motor, sondern wie entfern ich das Lager am VEM-Motor eines MU-Laufwerkes. Und das ist eben völlig anders, als bei herkömmlichen Motoren. Und auch wenn es nicht textlich formuliert ist in der Frage, so ist es doch klar, es ging darum, wie das mit Hausmitteln geht.
Also bitte beschwer Dich nicht, wenn Du am Thema vorbeischreibst und dann dafür Schelte bekommst. Das hilft wirklich niemandem weiter.

Steffen
wonni 1953
Hallo Leute,
was soll die ganze Aufregung. Ich als Laie habe nach Tipps gefragt, wie ich die Sinterbuchse aus dem Stator des VEM Motor richtig entfernen kann. Steffen hat es erklärt, dass es nicht so einfach ist und auch nicht vorgesehen war. Mit meinen einfachen Mitteln habe ich es hinbekommen, ohne die Aufnahme am Stator zu ruinieren. Die neue Buchse sitzt fest und korrekt. Dass man eine Sinterlagerbuchse auch fachgerechter und professioneller entfernen kann, steht außer Frage. Aber das war nicht mein Anliegen.
Und damit alle wissen, die den Motor zerlegt nicht kennen, was Steffen vor mir beschrieben hat, hänge ich ein Bild vom fraglichen Objekt an. Damit sollte sich die weitere Diskussion erübrigen.

VG Michael
Matthias
Hallo Michael,

Zitat:
Mit viel Mühe habe ich die ausgeschlagene Buchse entfernt und eine neue eingebracht.

ich habe zwar keine Antwort auf Deine Frage, wollte aber ergänzend fragen, wo man solche Ersatzbuchsen bekommt?

Tschüss,
Matthias
wonni 1953
Hallo Matthias,
vor einiger Zeit erhielt ich mal von einem sehr freundlichen und hilfreichen Forenmitglied ein Ersatzteil und als Zugabe ein paar wenige dieser Sinterbuchsen. 4 bis 5 habe ich noch davon. Und jetzt wurde eine davon gebraucht.

VG Michael
wonni 1953
Leute,
heute hatte ich wieder und erstmals einen neuen Fehler an diesem Motor. In eingebautem Zustand hat der Motor Geräusche gemacht und die Stromaufnahme schwankte beim Probelauf nach Aufarbeitung stark bei Lageveränderungen. Die Untersuchung ergab einen losen Permanentmagneten in der "Glocke" des Motors.
Bei Lageveränderung hat sich dieser aus der Glocke verschoben und geschliffen.
Neu eingeklebt ist nun wieder alles i. O.

VG Michael