Juwel 2, Netztrafo sehr warm?

pfasa
Hallo Röhrenfreude,

habe den Juwel 2 meiner Eltern einer Überholung unterzogen und derzeitig
fast täglich ohne Gehäuse im Probebetrieb. Bezüglich Klang und Empfindlichkeit
im UKW-Bereich bin ich mehr als zufrieden. AM geht auch, habe ich aber bisher
nicht weiter geprüft.
Nach ca. einer Stunde Laufzeit wird der Netztrafo nach meiner Ansicht aber doch
etwas sehr warm!
Mit einem IR-Thermometer habe ich am Blechpaket EL84-seitig ca. 65, oben 55 und
auf der Gehäuseseite 45grdC gemessen! Bin mir als wenig Erfahrener in der Röhrtechnik
etwas unsicher, ob das nochmal ist?
Natürlich ist die Strahlungswärme der Endröhre schon enorm, aber ist das für den Trafo auf
Dauer gut?
Sollte man dort u.U. eine Trennwand einbauen?
Vielleicht kann mir dazu jemand paar Erfahrungen/Hinweise mitteilen.

VG Konrad
Petzi
Hallo Konrad ,

Das Radio ist nun schon sooo alt geworden ohne das der Trafo abgefackelt ist.Auch wenn die Netzspannung mittlerweile 230 Volt beträgt würde ich mir bei den von Dir genannten Temperaturen sehr wenig Gedanken machen.Die Fachleute mögen es aber anders sehen? Hat das Radio nicht auch noch einen 240 Volt Primäranschluß?

Gruß Gerd
pfasa
Hallo Gerd,

danke für die schnelle Antwort.

Die Umstellung auf 240V am Trafo hatte ich als ersten Schritt vor
Wiederinbetriebnahme durchgeführt, die großen Elkos geprüft/formatiert,
die kleineren Elkos und alle Papierkondensatoren getauscht.

Mit einem Stelltrafo habe ich das Radio langsam hochgefahren.

Die Leistungsaufnahme liegt bei ca. 60W.

Außerdem wurde der Sockel der EL 84 wegen Kontaktproblemen gewechselt.

Aus meiner Sicht wollte ich es damit erstmal belassen, bin aber nicht der Fachmann!

Gruß Konrad
Goofi
Hallo,

die Juwelen (wie übrigens auch die Stradivaris) haben die 240V-Stellung. Auf jeden Fall dahin schalten (natürlich bei gezogenem Stecker), das schont neben dem Trafo auch die Röhren. Gilt für alle Röhrenradios!

Leider hat der Hasenstall diese Einstellung nicht (mehr).

VG René

EDIT: Zu spät. 60W sind völlig ok. Alles im grünen Bereich...
Frank Hennebach
Hallo Konrad ,

die Erwärmung von außen durch die EL 84 ist unbedenklich . Trotzdem sicherheitshalber paar Fragen :
Hast Du ALLE Papierkondis ersetzt ? Die Dinger ziehen auch Strom ohne Ende gegen Masse weg, weil sie Feinschluß haben und das belastet Röhren und Netzteil sinnlos zusätzlich .
Ist die Anodenspannung am AÜ bzw. EL 84 etwa 250 V ?
Sind die richtigen Sicherungswerte eingesetzt ?
Sieht die Trafospule optisch gut aus ?

Wenn Du alle Fragen mit "Ja" beantworten kannst , steht einem Betrieb des Gerätes nix im Wege .

Viele Grüße
Frank
pfasa
Hallo Frank, hallo René,
danke für die weiteren Hinweise.
Werde die Tage nochmal diesen nachgehen.
Melde mich danach nochmal.

VG Konrad
Goofi
Zitat:
Original von Frank Hennebach

Hast Du ALLE Papierkondis ersetzt ?


Geschrieben hat er es ja:

Zitat:
alle Papierkondensatoren getauscht


60W Leistungsaufnahme sind für den Juwel doch absolut i. O.. Wenn der Wert stimmt kann es keinen Windungsschluss oder viele Feinschlüsse geben.Der Trafo (M102A?) wird schon recht warm in der Ecke, die zusätzlich von End- und Gleichrichterröhre aufgeheizt wird.

Auf dem Typenschild stehen übrigens sogar 65W.

VG René
Frank Hennebach
Hallo Rene ,

ja die 60 W sind OK aber das hat sich ja überschnitten . Ich ahnte auch nicht , daß er ein Gerät zum Messen der Leistungsaufnahme hat , das hab net mal ich ... Ein Strommesser tuts ja auch .
Ich lasse die Geträte sogar auf 220V , da hat man noch paar V mehr Anodenspannung und bei der geringen NF-Leistung der Kisten bringt das nochmal paar + Punkte . Mir hat mal einer gesagt , daß eine etwas höhere Anodenspannung sogar gut für die Haltbarkeit der Röhren ist - zu niedrige Spannung dagegen sehr schädlich .
Bei meinem Capri , den ich oft nutze, liegen knapp 300 V an und die Röhren sind alle noch die Originalbestückung außer die beiden EM 84 . Dafür geht der auch wie Hexe . Und wenn wirklich mal eine stirbt - ich hab das Zeug kistenweise eingelagert damit kommen noch 2 Nachfolge - Generationen hin fröhlich .

Beste Grüße
Frank
pfasa
Hallo René,
hast recht, ich hätte ja zur OrientIerung mal auf die Rückwand schauen
können, aber die liegt z.Zt . gut verpackt mit der Skale tief in einem
Karton.
Gut, bei 65W, da wäre noch etwas "Luft"!
Werde noch mal die Anodenspannung messen und dann dürfe es auch gut sein!

Gruß Konrad
Goofi
Zitat:
Original von Frank Hennebach
Mir hat mal einer gesagt , daß eine etwas höhere Anodenspannung sogar gut für die Haltbarkeit der Röhren ist - zu niedrige Spannung dagegen sehr schädlich


Hallo Frank,

das ist Blödsinn, je höher die Anodenspannung, desto höher der Verschleiß. Wofür es dagegen stimmt ist für die Heizung. Unterheizung ist schädlich und verkürzt die Lebensdauer der Röhren.

Jedoch habe ich im Hasenstall fast 7V Heizspannung, was zuviel des Guten ist. Hier vermisse ich schmerzlich die 240V-Einstellung, zumal unsere Netzspannung immer zwischen 235 und 242V pendelt.

VG René
kampfruderer
Hi Leute,

ich mache es auch wie René: Im Betrieb die Heizspannung messen und auf der Grundlage entscheiden, ob die 240V-Einstellung genutzt wird (wenn sie vorhanden ist). Geräte der eigenen Sammlung, die öfter benutzt werden, haben einen kleinen Spannungsregler bekommen, wie sie in der DDR für Fernsehempfänger gängig waren. In der Werkstatt steht das grobe Eisen (NR220/20) um Meßgeräte zu versorgen, bei denen die Spannung kritisch ist (Röhrenprüfer z.B. - auch wieder wg. Heizspannung).

Gruß
Christian
Petzi
Hallo,

Ich hoffe Konrad wird nicht sauer wegen OT. Ich hatte schon mal im DRF gepostet:
Zitat:
Hallo, Im Zusammenhang mit der Spannungsreduzierung für Röhrenradios hatte ich mir mal unten stehende Schaltung mit einem Kleintransformator (Printtrafo) gespeichert aber noch nicht getestet. Die Sekundärseite muß den Primärstrom des Radiotrafos aushalten können der ja nicht sehr hoch ist. Desweiteren sollte die Polung der Sekundärseite beachtet werden das die Spannung auch um den Betrag verringert und nicht erhöht wird.Wäre die Leistungsbilanz nicht günstiger als beim,des öfteren vorgeschlagenen,Vorwiderstands?

Was haltet Ihr davon? Der Aufwand ist ja sehr gering.
Ich weiß jetzt nicht ob es hier schon mal thematisiert war.

Gruß Gerd
Goofi
Hallo Gerd,

probier mal. smile

Ich würde aber gleich einen 12V-Trafo nehmen, die sind noch dazu verbreiteter. Das wäre durchaus eine Option für den Hasenstall.
Statt Printtrafo wäre auch eins der herumliegenden alten Stecker-NT ein guter Teilespender.

VG René
pfasa
Hallo Frank,

habe mir heute nochmal das Gerät vorgenommen und
entsprechend deinen/euren Hinweisen angesehen sowie
zwei Meßreihen jeweils nach je 5min Einlaufzeit durchgeführt.

1. Reihe: Unetz = 235VAC, P = 59,1W (gemessen mit Energy Master von ELV)
EL 84: Ua = 258VDC; Uk,g3 = 6,3VDC; Uheiz = 6,13VAC
EZ 80: Ua1 = 265VAC; Ua2 = 265VAC; Uk = 270VDC

2. Reihe: Unetz = 230VAC, P = 57,7W
EL 84: Ua = 256VDC; Uk,g3 = 6,01VDC; Uheiz = 6,16VAC
EZ 80: Ua1 = 262VAC; Ua2 = 262VAC; Uk = 267VDC

Alle Spannungen an den Röhren wurden gemessen mit DVM ABB Metrawatt M2007
und entsprechen in etwa denen im Schaltplan.

Das Papier um die Wicklung des Netztrafos sieht gut aus (keine Hitzespuren).

Ich denke, damit sollte ich zufrieden sein, oder?

Danke allen für die Hilfe.

VG Konrad
Goofi
Hallo Konrad,

an sich ok., aber warum Du bei der geringeren Netz- eine höhere Heizspannung gemessen hast weiß nur das DMM. Zunge raus

Ich glaube aber eher an einen Verschreiber. Augenzwinkern

Die 6,16 statt 6,3V schaden keinesfalls. 5%=0,3V Abweichung sind absolut zulässig. Daher sind die 6,9V bei meinem Rossini auch bedenklich und der Lebensdauer keineswegs zuträglich.

VG René.
moritz
Nabend,

Als die Geräte noch aktuell waren hatte kein Mensch ein DVM....da wurde noch mit Zeiger gemesen....

Anschalten, Musik hören und fertig.

Wer Angst hat sollte besser ein Chinaradio nutzen....

VG, Moritz!
Goofi
Zitat:
Original von moritz
hatte kein Mensch ein DVM....


Nabend Mo,

das sehe ich ein bisschen anders, erstens gab es damals nur 220V Netzspannung, in Radebeul z. B. waren es noch weniger und zweitens gab es neue Röhren einschl. EABC80/ECC8X/EL8X/ECL8X und mag. Fächer in Hülle und Fülle zu teils günstigen Preisen ("Bastel- und Auslaufware" für 5 bis 7 Aluchips pro Stück, siehe Anzeigen im "Funkamateur" und "rfe"). Heute ist das ein klein wenig anders.

Angst muss man dennoch nicht haben...

VG René
pfasa
Hallo René,
hast natürlich Recht! Habe beim Abschreiben von meinen Handzettel bei der Heizspannung
Reihe 1 mit 2 verwechselt.
Dir entgeht eben nichts, sehr gut!

VG Konrad
Goofi
Na immerhin war meine Diplomarbeit einst eine messtechnische. Augenzwinkern

VG René
pfasa
Hallo Moritz,
schön, daß du wieder da bist!
Kann dir aber zu deiner Beruhigung versichern, daß sich in
meinem Meßgerätepark noch einen sehr gut funktionierenden
Vielfachmesser 3 von VEB Meßtechnik Mellenbach und einen
Multiprüfer 2 von PGH Simeto im Bestand habe.
Letzteren nutze ich natürlich nicht mehr aber VM 3 kommt
schon ab und an mal zum Einsatz!
Beide habe ist mir in meiner Schulzeit (1960-70!) mühsam zusammen-
gespart und die sollen noch "ewig" halten!

Bei Thema "Chinaradio" liegst du bei mir allerdings total daneben!
So etwas kommt bei mir nicht ins Haus! Zum Glück haben die
Dinger ja meist einen "WeitWegWerfHenkel"!

VG Konrad