Billi von EAG Kurt Ehrlich - Verstärker

KB100
Hallo Leute,

vor mir steht ein batteriebetriebener Plattenspieler Billi von 1962 (nur für 45er Singles), der vom Prinzip her funktioniert. Der Plattenspieler war original mit dem Abtastsystem TAK 0159 bestückt, das natürlich längst den Geist aufgegeben hat und wofür es auch keinen Ersatz gibt. Ein netter Mensch aus diesem Forum hat mir in das originale TAK-Gehäuse ein anderes System (Keramik) einbauen lassen und das funktioniert. Es ist allerdings recht leise.
Wenn ich mit dem über einen Schraubenzieher verlängerten Finger an den Eingang des Verstärkers tippe knackt es zwar im Lautsprecher aber eben auch nicht gerade laut. Also liegt es wohl nicht am Abtastsystem.
Als erstes werde ich mal die Kondensatoren wechseln. Vielleicht hilft das ja schon. Mich würde aber interessieren, ob die verbauten Transen mit noch beschaffbaren Typen ersetzt werden können als da wären:

1x OC 812
1x OC 816
2x OC 820 oder 824 (lt. Schaltbild)

Die letzten beiden Transen habe ich noch nicht entdeckt. Die kleben vielleicht zur Kühlung irgendwo am Eisen der Endstufe.

Jetzt hoffe ich mal, dass nicht nur so alte Knacker wie ich das Gerät kennen. Bei Bedarf kann ich das Schaltbild auch mal auf den Scanner legen und hochladen.

VG Klaus
Goofi
Zitat:
Original von KB100
mit noch beschaffbaren Typen ersetzt werden können als da wären:

1x OC 812
1x OC 816
2x OC 820 oder 824 (lt. Schaltbild)


Die Endtransistoren "kleben" sicherlich in Laschen am Ausgangstrafo. Das ist auch das Problem, die OC82X haben ein bauchiges Gehäuse, so dass nichts anderes in die Laschen passt.

Warum willst Du die wechseln? Die gehen selten kaputt. Ansonsten gehen dafür GC301 oder AC128.

Für den OC812 eignen sich GC101/117/118 oder AC107/150.
Für den OC816 kannst Du GC116/121, MP20/21/40 oder AC121/127 einbauen.

Auch möglich wäre der Umbau von Vor- und Treiberstufe auf Si-pnp mit Änderungen an den Basisspannungsteilern.

Falls die OC824 defekt sind hat vlt. jemand hier im Forum noch was rumliegen. Oft wurden an ihrer Stelle auch OC74 von Valvo oder Tungsram eingebaut, die wieder eine andere Bauform haben als alles bisher genannte.

VG René
KB100
Hallo René,

besten Dank für Deine Hinweise. Ich will die Transen nicht wechseln. Es kam mir nur in den Sinn, wenn ich einmal am Objekt bin, was wäre wenn.

VG Klaus
KB100
Hallo,

es ist ja kein Geheimnis, dass in der ehemaligen größten DDR der Welt ales mögliche knapp war. Einer meiner ehemaligen Kommilitonen antwortete mal auf die Frage des Professors wann denn Beton-, Holz- oder Stahschwellen im Gleisbau verwendet würden: Das kommt darauf an, was gerade da ist.
Kann es sein, dass dieses Prinzip auch in der Elektronik der Endfünfziger Anfang 60er Jahre angewandt wurde? Ich finde es jedenfalls schon merkwürdig, wenn im Schaltplan ein R mit 125 Ohm angegeben wird, am Objekt aber ein R mit 50 kOhm eingebaut ist.

VG Klaus
Goofi
Zitat:
Original von KB100
Ich finde es jedenfalls schon merkwürdig, wenn im Schaltplan ein R mit 125 Ohm angegeben wird, am Objekt aber ein R mit 50 kOhm eingebaut ist.


Hallo Klaus,
ich habe mir den Schaltplan mal angesehen. 50kOhm als Parallelwiderstand zum Heißleiter? verwirrt
Dadurch bekommen die Endtransen mehr Basisstrom, was unnötig den Ruhestrom in die Höhe treibt. Wahrscheinlich ein Versehen, sprich in die falsche Kiste gegriffen oder gekommen. Ich würde das korrigieren.

VG René

EDIT: Die "Sahnebonbons" bitte auf jeden Fall wechseln, Elkos durch probeweises Parallellegen prüfen. Die OC812 machen gern mal den Abflug (z. B. in meinem Stern1), ggf. durch o. g. tauschen, die 816-er sind stabiler.
Auf dem Foto aus dem RM.org liegen die beiden Endtransen (dort eckige Bauform wie OC816) übrigens zwischen den beiden Potis.